Die Plitvicer Seen sind ein wahres Natur-Juwel in Kroatien. Nicht umsonst stehen sie auf der Bucket-List von vielen Balkan-Reisenden. Die Seenlandschaft ist also kein unentdecktes Juwel. Durch die gute Infrastruktur bietet er aber eine gute Gelegenheit die einzigartige Naturlandschaft mit Kindern zu erleben. In den diesjährigen Herbstferien haben wir einen kleinen Roadtrip nach Südosteuropa unternommen und neben tollen Orten in Slowenien auch den traumhaft schönen Plitvicer Nationalpark in Kroatien besucht. Die Natur hat in den schönsten Herbstfarben geleuchtet und unseren Besuch in der Region zu etwas ganz besonderem werden lassen. Da der Park sehr groß ist, bedarf der besuch ein klein bisschen Planung, weshalb wir alles Wissenswerte für euch hier zusammengefasst haben.
Grundlegende Informationen zum Plitvice Nationalpark
Der Nationalpark Plitvicer Seen, bekannt als „Nacionalni park Plitvička jezera“ auf kroatisch, ist der flächenmäßig größte und zudem älteste Nationalpark Kroatiens und Südosteuropas. Gegründet wurde er im Jahr 1949. Unglaubliche 296,85 Quadratkilometer umfasst die Fläche des beeindruckenden Nationalparks. Die spektakuläre Naturlandschaft besteht aus 16 Seen, zahlreichen Wasserfällen und der Höhle Supljara und steht schon seit 1979 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die beste Besuchszeit der Plitvicer Seen und warum sich ein Besuch in der Nebensaison lohnt:
Erzählungen zufolge ist der Nationalpark in der Hauptsaison, im Sommer, unglaublich überlaufen. Ganz im Gegensatz zum Herbst. Der Oktober ist eine magische Zeit, um den Nationalpark zu besuchen. Die prächtigen Herbstfarben, die sich in den klaren Wassern der Seen spiegeln, bieten ein atemberaubendes Naturschauspiel. Zudem ist der Park in dieser Jahreszeit viel weniger besucht als im Sommer. Dies ermöglicht besonders mit Kindern einen entspannten Besuch der Region. Wir hatten die Möglichkeit uns treiben zu lassen, den Kindern Raum zum Spielen und Erkunden zu geben. Da die Wege gut ausgebaut sind (in Bergsprech: Forstautobahnen) ist das Gehen an und für sich nicht anspruchsvoll, aber auch weniger spannend für Kinder. Deshalb war es für uns sehr wichtig nicht durchgeschoben zu werden und den Jungs Freiraum zum Spielen zu lassen. Dadurch, dass wir die lange Tour mit Bus und Boosunterstützung gemacht haben, haben wir einen sehr abwechslungsreichen Tag im Plitvicer Nationalpark erlebt. Details dazu schildern wir euch weiter unten.
Noch weniger los als im Oktober ist wohl zwischen November und März. Zu dieser Zeit ist der Eintritt vergleichsweise auch zum Schnäppchenpreis möglich. Der Nachteil: das Wetter kann im Winter schon ganz schön ungemütlich werden. Von einem Besuch mit Kindern im Sommer würden wir euch an der Stelle – nach dem was wir gehört haben – tatsächlich abraten. Mit Kindern kilometerweit durch Massen spazieren stellen wir uns richtig unentspannt vor. Eine Alternative für einen Besuch des Plitvicer Nationalparks, die genauso schön sein dürfte, stellen wir weiter unten auch noch vor.
Einlassmöglichkeiten und Tour-Übersicht für den Plitvicer Nationalpark
Der Nationalpark Plitvicer Seen bietet verschiedene Besuchsprogramme, die sich je nach Eingang des Parks unterscheiden. Die Auswahl des richtigen Programms, abhängig von den Eingängen und der gewünschten Dauer, ermöglicht es, die atemberaubende Landschaft des Parks in vollen Zügen zu genießen. Wir haben für unsere Gruppe Programm H gewählt. Es ist die längste Tour, aber auch besonders empfehlenswert, da es verschiedene Aktivitäten wie Wandern, Bootfahren und eine Zugfahrt kombiniert und somit ein umfassendes Erlebnis des Parks bietet.
Eingänge und Besuchsprogramme
- Eingang 1 (Nordeingang): Hier stehen vier Besuchsprogramme zur Verfügung, die auf den Infotafeln in Grün gekennzeichnet sind. Programme wie „A“ (2-3 Stunden, 3.500 m) und „C“ (4-6 Stunden, 8.000 m) beginnen hier.
- Eingang 2 (Südeingang): Die von hier startenden vier Programme sind in Orange markiert. Programme wie „E“ (2-3 Stunden, 5.100 m) und „F“ (3-4 Stunden, 4.600 m) beginnen hier.
Besonderheiten im Park
- Elektroboote und Züge: Im Park verkehren Elektroboote (am Kozjak-See) und Züge, die für die Beförderung der Besucher eingesetzt werden.
Unser gewähltes Programm: H
- Dauer: 4-6 Stunden
- Streckenlänge: 9 km
Das Programm H, das am Südeingang beginnt, bietet eine vielseitige Erfahrung. Es startet mit einem kurzen Spaziergang, gefolgt von einer Fahrt mit dem Panoramazug zum südlichsten Teil des Parks. Von dort spaziert man entlang der „Oberen Seen“ vorbei an einigen wunderschönen Wasserfällen bis zum Bootssteeg. Eine Bootsfahrt am See „Kozjak“ bringt uns zum nördlicheren Teil, wo es auch Toiletten, ein Café und ein Restaurant gibt. Dort geht es zu Fuß weiter durch den Canyon der „Unteren Seen“ bis zum „großen Wasserfall“ und tritt letztlich den Rückweg mit einer erneuten Fahrt mit dem Panoramazug zu Eingang 2 an. Dieses Programm ermöglicht es, die gesamte Schönheit des Parks zu genießen. Da wir insgesamt mit 5 Kindern unterwegs waren und entsprechend lange brauchten mussten wir den letzten Teil abkürzen und haben von den Restaurants eine Abkürzung zur Haltestelle des Panoramazuges genommen.Theoretisch könnte man die Tour auch in die
Tipps für den Besuch der Plitvicer Seen mit Kindern
- Planung ist entscheidend: Informieret euch im Voraus über die Wetterbedingungen, die Öffnungszeiten des Parks und die Uhrzeit der letzten Zugfahrt.
- Kinderfreundliche Route wählen: Einige Wanderwege sind anspruchsvoller als andere, achtet darauf, dass ihr die für euch richtige Route wählt.
- Essen und Getränke: Es gibt zwar einige Verpflegungsmöglichkeiten im Park, aber nur an zwei Stellen. Wir würden euch empfehlen unbedingt Essen und Getränke selber mitzubringen.
- Bequeme Schuhe: Gute, rutschfeste Schuhe sind von Vorteil
- Respektiert die Natur: Bleibt auf den angegebenen Wegen um andere Teile des Naturschutzgebiets so weit wie möglich intakt zu lassen. Nehmt euren Müll wieder mit nach Hause.
Unser Fazit zum Besuch der Plitvicer Seen mit Kindern
Ein Besuch der Plitvicer Seen mit Kindern ist eine wunderbare Möglichkeit, Kroatiens wunderschöne Natur, abseits von Strand und Meer kennenzulernen. Das Seengebiet mit seinen unzähligen Wasserfällen ist sehr beeindruckend und wir haben unseren Aufenthalt hier sehr genossen. Dennoch würden wir euch davon abraten zur Hauptsaison hierher zu kommen. Untenstehend findest du eine Alternative, die wir leider zu spät entdeckt hatten.
Die unbekannte Alternative: Nationalpark Una in Bosnien
Der Nationalpark Una, ein weniger bekanntes und somit weniger überlaufenes Naturjuwel als der Plitvicer Seen Nationalpark, bietet eine attraktive Alternative für Naturliebhaber und Abenteurer. Wir haben davon leider erst nach unserem Besuch bei den Plitvicer Seen erfahren und sind aufgrund eines Wetterumschwungs auch nicht mehr dorthin gefahren. Dennoch möchten wir euch diesen bosnischen Nationalpark in der Nähe der Plitvicer Seen nicht vorenthalten. Wir glauben, dass er eine gleich schöne, aber weniger bekannte und besuchte Alternative zu den Plitvicer Seen darstellt.
Besonderheiten des Una-Nationalparks
- Lage und Anreise: Der Una-Nationalpark liegt südlich der Stadt Bihać im nordwestlichen Bosnien und Herzegowina, nahe der Grenze zu Kroatien, etwa 30 Kilometer vom Plitvicer Seen Nationalpark und 115 Kilometer von der Adria entfernt.
- Günstige Alternative: Insgesamt ist der Una-Nationalpark eine hervorragende und günstige Alternative zu den Plitvicer Seen, besonders für Besucher, die natürliche Schönheit in einer weniger touristischen Umgebung suchen.
- Der beeindruckende 26 Meter hohe Wasserfall Štrbački Buk erinnert an die Wasserfälle bei den Plitvicer Seen
- Reiche Biodiversität: Der Park ist bekannt für seine einzigartigen Flüsse Una und Unac, eine reiche Artenvielfalt, darunter seltene Pflanzenarten und eine beeindruckende Vogelvielfalt, wie Steinadler, Wanderfalken und etwa 120 weitere Vogelarten sowie große europäische Raubtiere wie Wölfe, Luchse, Wildschweine und Bären
- Vielfältige Aktivitäten: Der Nationalpark Una in Bosnien und Herzegowina ermöglicht eine Reihe von Outdoor-Aktivitäten wie Rafting, Schwimmen in kristallklaren Flüssen, Höhlentauchen, Mountainbiken, Wandern und Kajakfahren.
2 Kommentare
Wir waren Anfang Juli mit 2 Kindern ( 5 und 8 Jahre alt), und es wahr ziemlich heiß, und natürlich recht viele Touristen, aber es war nicht schlimm.
Wir haben in der Korana Camping gezeltet (kann ich empfehlen, sehr schon, viel Schatten und man kann auch im Fluss Korana baden – Abfluss von den Seen – super super und erfrischend). Damit wir die Masse zu entgehen, haben wir relativ früh schon unser Tour begonnen. Da user Camping zum Nationalpark gehörte, durften wir mit unseren Tagesticket am nächsten Tag wieder rein gehen! Also wir hatten 2 Tage, um alles gemütlich zu erkundigen.
Eigentlich waren wir auf dem Weg vom Meer nach Kärnten und haben hier ein Zwischenstop gemacht.
Hi Judit! Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen und dem super Tipp fürs Camping! LG Kristina