Home Familie & coaus dem Leben Läuft… nicht. Unsere größten Reisefails mit Kindern

Läuft… nicht. Unsere größten Reisefails mit Kindern

von Kristina

Reisen mit Kindern – das klingt nach Abenteuer, Spaß und unvergesslichen Familienmomenten, gleicht aber auch oft einer Expedition ins Unbekannte. Trotz bester Planung kommt es oft anders als gedacht. Heute wollen wir euch auf humorvolle Weise mal von all den Dingen erzählen, die schon schief gelaufen sind und welche Fehler wir schon gemacht haben. Es folgen also unsere ganz persönlichen Reise-Fails, die wir mit unseren Kindern schon erleben durften und auch was wir daraus gelernt haben und wie Ihr diese Fehler beim Reisen mit Kindern vermeidet.

Ankunft am Urlaubsort: Ohne Gepäck, aber mit Humor

Was haben Helsinki, Amsterdam, Hurgarda, München, Cancun, Funchal und Denpasar gemein? – Richtig, hier kann man ganz ausgezeichnet auf das Gepäckband starren und auf das Familiengepäck warten. Das war besonders in Helsinki unangenehm – wir sind in Salzburg schon bei frühlingshaften Temperaturen losgeflogen, während in Helsinki noch die Ostsee gefroren war. Außerdem war das unsere erste Flugreise mit Baby Mo – nicht der beste Start.

Aber ein perfekter Grund die Reisehabits ein bisschen zu überdenken. Macht es wirklich Sinn ein einziges großes Gepäckstück mit allem vollzustopfen, was man dabei hat? Eher nicht. Wir sind letztes Jahr sogar dazu übergegangen nur noch mit Handgepäck zu vereisen, macht weniger Arbeit, weniger zu schleppen, weniger Wäsche 😉 Über das Reisen mit Handgepäck und Kindern incl. Packliste gibt’s einen eigenen Artikel. Probiert es aus, es lohnt sich.

Verpasste Anschlüsse und schäbige Airport-Hotels

Ähnlich herausfordernd sind verpasste Anschlüsse und Nächte in schäbigen Airport-Hotels. Unser Tipp: Plant mit Kindern längere Umsteigezeiten ein – auch wenn ihr inzwischen gefühlt Weltmeister im Hürdenlauf mit Kind und Kegel seid.

Während wir als Singles oder Pärchen die Chance mit Freude genutzt haben um einen weiteren Stempel im Pass zu sammeln und den unerwarteten Aufenthalt mit ein bisschen Bonus-Nightlife zu feiern, erfordern ungeplante Stops mit Kleinkind(ern) besondere Improvisationskünste. Und wenn nach einer Nacht im schäbigen Airporthotel wenig Schlaf und keine Kinder-Reserveklamotten mit schlechtem Kaffee zusammenkommen, sind wir schneller wieder weitergereist als Du „Layover“ sagen kannst.

Krankes Kind im Urlaub: Eine Prüfung der Eltern-Resilienz

Ein krankes Kind im Urlaub zu haben, ist eine Herausforderung, die wir keinem wünschen. Dummerweise verteilt sich das Risiko nicht besser, wenn man mit mehr Kindern unterwegs ist. Irgendeiner kommt bestimmt auf die Idee, die eben erst mit Hingabe ertasteten Flughafenrollbandgeländer auch zu kosten – mjammi.

Tipp: Je länger die Reise, desto unausweichlicher ist der Einsatz der Reiseapotheke. Dabei kann der Fiebersenker genauso wichtig wie ein Notfallvorrat and Plastiktüten und Ersatzklamotten sein wegen – Du weißt schon –Flughafenrollbandgeländergeschmack.

Verlorene Lieblingsspielzeuge: Tränen und Trost

Welches Spielzeug sollen wir nur zum Hotelpool mitnehmen? Oder: Welches nicht? Wenn Papa dann die gesammelten Lieblingsspielzeuge im Pool vergisst, freuen sich andere Kinder. Ein Glück, dass ein paar Stöcke und eine Handvoll Sandstrand das Unglück schnell lindern können. Tipp: Leichter reist es sich ohnehin mit wenig Spielzeug.

Essensprobleme: Nudeln und Fläschchen to the Rescue

Auf Bali haben wir gelernt: Nicht jedes Kind ist ein Fan von würzigen Speisen. Andere wiederum nutzen die Gelegenheit und gewöhnen sich mit dem „ungenießbaren“ Milchpulver vor Ort das Fläschchen gleich ganz ab. Notfalls gibt es glücklicherweise fast überall die allseits beliebten „Nudeln ohne Alles“ und frittierte Kartoffelstäbchen. Tipp: Falls Du auf der Suche nach „Baby-Milk“ nur verwirrte bis angewiederte Blicke erntest – Fläschchen-Milchpulver heißt im Englischen und fast überall auf der Welt übrigens Formula.

Geklaute Schnuller: Diebesdrama der anderen Art

Achtung, da komt ein Affe direkt zu Dir! – Ach, die können Rucksäcke aufmachen? Und schon sind 2 von 3 Schnullis im balinesischen Dschungel verschwunden. Und auch wenn es ein unvergesslicher Anblick war dem Makaken beim Aufteilen der Beute und anschließendem Schnuller-Nuckeln zuzusehen – in Bali einen passenden Ersatz zu finden war in etwa so einfach wie ein ruhiges Plätzchen in Ubud zu finden. Also: Nicht den ganzen Vorrat Schnuller, Didis oder Kuscheltücher im Rucksack auf Tagesausflüge mitnehmen.

Kommunikationsprobleme Deluxe

Ortswechsel: Selbe Insel, andere Gegend. Nachdem wir unseren Aufenthalt im neblig-grünen Herzen Balis sehr genossen, entschloss sich Kristina ein Luxus-Yoga-Retreat-Cottage für drei Übernachtungen anzufragen. Das wenige Zeit später eingetrudelte E-Mail-Angebot war mit rund 300€ zwar weit mehr als wir sonst eingeplant hatten – mit ca. 75€ pro Nacht konnten wir es uns aber noch einigermaßen schönrechnen. Als wir nach 4 Stunden Taxifahrt endlich im entlegenen Luxus-Cottage ankamen, hätten wir die 300€ gleich mal Vorkasse zahlen sollen – PRO NACHT ^^. Gut, dass wir uns mit Personal noch einigen konnten – immerhin waren wir die einzigen Gäste im Yoga Retreat. Tipp: Immer freundlich bleiben – meisten lässt sich eine Lösung finden.

Nageralarm im Paradies

Unsere chillige Cottage entpuppte sich nachts als Schauplatz eines weiteren kleinen Dramas: Eine Woche nach unserem Affentheater im Sacred Monkey Forest war der Ersatzschnuller schon wieder auf Abwegen. Den hat nämlich eine Maus aus unserem Bett geklaut, und wäre damit auch durchgebrannt – wenn er durch den Türspalt der Balkonschiebetüren gepasst hätte.

Schimmelige Wände und modriger Geruch: Nicht gerade der Traumurlaub

Schimmel und Moder sind leider ein ständige Begleiter auf unseren Reisen – sie haben uns schon einige Nerven gekostet. Besonders die romantischen Hütten im Dschungel oder am Strand entpuppen sich leider oft als muffige Allergiker-Albträume. Da hilft oft nur eins: Alternativ-Unterkunft buchen und mit dem nachlässigen Immobilienbesitzer über eine Rückerstattung diskutieren.

Nach 23 Stunden Anreise wegen Starbucks ohne Mietwagen dastehen

Was hat schlechter Kaffee mit schlaflosen Nächten zu tun? Wenn man einen (zu) billigen Mietwagen schon Monate im Vorraus bucht kann es schon mal sein, das man (wir) mitten in der Nacht völlig fertig und entnervt ohne Mietwagen dasteht – weil die Kreditkarte wegen eines dünnen Kaffees im Flughafen-Starbucks 7€ zu wenig Rahmen für die überteuerte Kaution hat. Tipp: Wenn ihr gleich nach Ankunft in einen Ort etwas vom Flughafen entfernt reist, lohnt sich oft vor Ort nach einem Mietwagen zu schauen und erstmal mit dem Taxi dorthin zu fahren.

Schnee ohne Winterzeit oder Warum wir 2x innerhalb von 10 Tagen eine Nacht in Istanbul verbracht haben

Stell Dir vor, ihr fliegt zum Kitesurfen nach Ägypten. Von Salzburg nach Istanbul und von dort weiter nach Hurgada. Raus aus dem kalt-feuchten Wetter in Mittel-Europa und kurz vor Istanbul meldet sich der Kapitän aus dem Cockpit: „Ladies and Gentlemen, we will have some delay before the landing, because there are 15cm of SNOW on the runway in Istanbul.“ Hä? Ja genau, wegen eines ungewöhnlichen Wetterphänomens hatte es genau an diesem Tag richtig viel Schnee in Istanbul gegeben, das normalerweise eher von der weißen Pracht verschont bleibt.

Da unser Weiterflug aber erst einige Stunden später geplant war, hatten wir eh keinen Stress. Also schlenderten wir noch eine Weile durch den riesigen Flughafen Istanbul und setzten uns schließlich in ein Café um die Zeit totzuschlagen. Nach schier endloser Warterei und noch einer weiteren Stunde bis Abflug entschieden wir, noch einmal die Abflugtafeln zu checken – und fielen aus allen Wolken als wir lasen: GATE CLOSED.

„Moment, aber laut meiner Uhr ist es doch erst 2 Uhr früh, warum…?“, dachte ich noch im losrennen. Dort angekommen sahen wir erleichtert den Flieger, und zwei weitere Passagiere, die am Gate standen. Die Ernüchterung folgte einige Sekunden später. Die Türen seien schon geschlossen, und außerdem sei dies „wahrscheinlich der letzte Flug, der heute den Flughafen verlässt. „, weil der Schneesturm noch zulegen sollte. Warum hatten wir eigentlich unseren Flug verpasst? Unsere Android-Smartphones hatten sich brav in das türkische Netz eingewählt und sich automatisch auf die Tükische Winterzeit eingestellt, die es aber im Dezember 2016 seit 3 Monaten nicht mehr gab.

Puh. „Gehen Sie zum Turkish Airways Transfer Schalter.“, deutete uns die Sicherheitskraft am Gate. Was folgte war ein Odyssee zum Transferschalter – wo schon hunderte anderer Fluggäste warteten. Kein Wunder – Instanbul ist DAS internationale Drehkreuz von Turkish Airlines, und der Flughafen war inzwischen wegen des Schnees komplett für Ab- und Anflüge gesperrt. Also saßen neben uns noch tausende andere Fluggäste in Istanbul fest.

Nach 2 Stunden, 3 Schaltergesprächen und mehreren Visastempeln landeten wir schließlich in der kilometerlangen Schlange vor dem Schalter an dem 10 Mitarbeiter des Flughafens alle festsitzenden Fluggäste in Hotels verfrachteten. Als wir 5 Stunden später den Schalter erreicht hatten, waren wir völlig erschöpft, hatten einige Beinahe-Schlägereien erlebt und hofften eigentlich nur noch darauf in irgendeinem Hotel ein wenig Schlaf zu bekommen – schließlich war es inzwischen 7 Uhr früh und wir seit 11 Stunden unterwegs.

Wir landeten schließlich in einem 4*Superior Hotel mitten in Istanbul – das hätte nach der Vorgeschichte auch schlechter laufen können. So verbrachten wir einen recht entspannten Tag und eine weitere Nacht im tief verschneiten Istanbul mit Sommerschuhen, denn unser Flug sollte erst am darauffolgenden Tag gehen.

So und nun raus mit der Sprache! Welche Reisefails habt ihr schon so erlebt?

Unsere Erlebnisse sind definitiv vom Typ „Type II Fun“ – Erlebnisse: Im nachinein bringen sie uns ziemlich zum Schmunzeln, auch weil so viele schon echt absurde Geschichten dabei sind – und JA sie sind alle WAHR. Was wir daraus lernen? Geduld, Flexibilität und Humor – Braucht es im Reisegepäck jeder Familie!

Wir sind nun gespannt auf eure Geschichten! Erzählt sie uns gerne in einem Kommentar unter dem Beitrag oder unter unserem dazugehörigen Reel auf Instagram.

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