Home ReisenEuropaPortugal 2 Wochen auf Madeira mit Kindern- Reiseroute und Highlights auf Portugals schönster Blumeninsel

2 Wochen auf Madeira mit Kindern- Reiseroute und Highlights auf Portugals schönster Blumeninsel

von Kristina

Madeira, die „Insel des ewigen Frühlings“, ist ein Paradies für Familien, die Natur, Kultur und Abenteuer lieben. Mit seiner vielfältigen Landschaft, dem ganzjährig milden Klima und einer Fülle von Aktivitäten bietet Madeira unvergessliche Erlebnisse für Groß und Klein. Wir haben die milde Atlantikinsel in den letzten Weihnachtsferien besucht und insgesamt knappe 2 Wochen dort verbracht. Wie die Kanaren, gehört auch Madeira zu „Makaronesien“ und ist somit auch perfekt geeignet, um dem mitteleuropäischen nass-kalten Winter zu entfliehen. Warum wir absoluten Fans einer kleinen Winterauszeit auf den Kanaren sind, kannst du hier nachlesen.

Madeira – ein perfektes Familienreiseziel?

Wir würden diese Frage definitiv mit JA beantworten. Madeira ist das perfekte Reiseziel für Alle, die gerne draußen unterwegs sind, abwechslungsreiche Landschaften, mildes Klima und Berge mögen. Madeira hat aber noch einiges mehr an Vorteile, die es zu einem interessanten Reiseziel mit Kindern machen:

  • Ganzjährig stabile und milde Temperaturen auf der Insel: Angenehme Temperaturen zwischen 19-25°C machen die Blumeninsel zu einer angenehmen Destination, die man wunderbar auch in den Weihnachtsferien, Semesterferien, Osterferien oder Herbstferien besuchen kann. Mit Madeiras subtropischem Klima verfügt die Insel nämlich zu jeder Jahreszeit über ideale Reisebedingungen.
  • Madeiras einzigartige Landschaften sind so spektakulär, dass es Naturliebhaber das Herz stiehlt. Die Insel ist nicht umsonst zum Teil UNESCO-Weltnaturerbe. Madeira verzaubert mit seinen schroffen Klippen, schwarzen Sandstränden, hohen Bergen, zahlreichen Wasserfällen, üppig blühenden Pflanzen und uralten Lorbeerwäldern.
  • Abwechslung ist garantiert: So vielfältig wie seine Natur sind auch die Möglichkeiten sich auf Madeira die Zeit zu vertreiben. Ob Wandern auf den Levadas, Schwimmen in natürlichen Pools oder Erkunden historischer Städte, Madeira hält für jedes Interesse und jede Altersgruppe das Richtige bereit.
  • Kurze Anreise: Madeira ist nicht zuletzt deshalb auch ein tolles Reiseziel mit Kindern, da keine langen Flüge notwendig sind. Mit Direktflügen ab Wien, Frankfurt, München oder Düsseldorf seid ihr in unter 4 Stunden am Urlaubsort.

Aufenthaltsdauer: Wie viel Zeit soll man auf Madeira mit Kindern einplanen?

Auf Madeira kann man trotz seiner überschaubaren Größe viel Zeit verbringen. Grund dafür ist die abwechslungsreiche Landschaft der Insel. Die pulsierende Hauptstadt Funchal versprüht beispielsweise das typische Flair portugiesischer Hafenstädte, die kilometerlangen Küstenabschnitte sind ein Traum, die vulkangesteinigen Bergmassive im Zentrum der Insel einfach beeindruckend, malerische Fischerdörfer liegen verträumt am glasklaren Wasser, die Vegetation ist üppig und voller blühender Schönheiten und zwei Schwesterninseln warten mit kilometerlangen idyllischen Sandstränden auf…  Wer sich nur annähernd einen Eindruck der gesamten Insel machen will, sollte hier schon gut 2 Wochen Urlaub einplanen. Mehr geht natürlich immer.

Mietwagen auf Madeira – ja oder nein?

Unser klares Fazit: Ja! Auf Madeira ist ein Mietwagen fast unverzichtbar, wenn ihr die Insel wirklich flexibel und intensiv erkunden möchtet. Die Busverbindungen außerhalb der Hauptstadt Funchal sind oft kompliziert und vor allem zeitlich unflexibel, was es schwierig macht, die entlegenen und besonders sehenswerten Orte der Insel zu erreichen. Für alle, die gerne unabhängig unterwegs sind und auch abgelegene Landschaften, kleine Dörfer oder malerische Aussichtspunkte entdecken wollen, ist ein Mietauto die ideale Lösung.

Mit einem Mietwagen könnt ihr Madeira auf eigene Faust erkunden und euch spontan entscheiden, wo und wann ihr haltet. Besonders die spektakulären Küsten- und Bergstraßen bieten zahlreiche Stopps, die ihr mit öffentlichen Verkehrsmitteln oft nur schwer oder gar nicht erreicht. Wer in der Nebensaison reist, kann den Wagen übrigens auch ganz entspannt vor Ort buchen – ohne großen Planungsstress im Voraus.

1. Ankunft in Funchal: Entdecke Madeiras Hauptstadt mit der Familie

Unsere Reise begann in Funchal, der lebendigen Hauptstadt Madeiras, die für uns als Familie der perfekte Startpunkt war. Die pulsierende Stadt bietet einige spannende Erlebnisse für Familien und fasziniert mit ihrer Mischung aus kulturellen Sehenswürdigkeiten, kulinarischen Entdeckungen und historischen Schätzen. Besonders während der Weihnachtszeit erstrahlt die Stadt in einem ganz besonderen Licht. Die Straßen sind festlich geschmückt, und auf der Promenade von Funchal findet die traditionelle Feria de Natal statt. Dieser Markt, der einer bunten Kirmes gleicht, ist ein richtiges Spektakel: Es gibt bunte Stände mit regionalen Produkten, handgefertigten Geschenken und natürlich leckeren Speisen. Für die Kinder sind vor allem die bunten Fahrgeschäfte und Karussells interessant, während die Eltern den lokalen „Poncha“ schlürfen können – das portugiesische Pendant zum deutschen Glühwein und Punsch. Generell lieben die Portugiesen Weihnachten und Madeira ist quasi rundherum aufwendig und bunt geschmückt. Überall werden aufwendige Krippen aufgestellt und besonders abends ist es sehr idyllisch durch die festlich geschmückten Straßen zu schlendern.

Ein weiteres must-see in Funchal ist die Seilbahnfahrt nach Monte, bei der du und deine Kinder spektakuläre Ausblicke über die Küste genießen können. Oben angekommen, lockt der Tropische Garten Monte mit exotischen Pflanzen und kleinen Pfaden zum Erkunden. Ein Highlight war die aufregende Korbschlittenfahrt von Monte hinunter nach Funchal – ein Erlebnis, das zwar ultra touristisch ist, aber dennoch richtig viel Spaß macht. Diese Tradition geht auf das 19. Jahrhundert zurück, als die Korbschlitten als schnelles Transportmittel für die wohlhabenden Bewohner von Monte dienten, um in die Stadt zu gelangen. Die Fahrt beginnt in Monte und führt über zwei Kilometer den Berg hinunter auf gewundenen Straßen – ein aufregendes und einzigartiges Erlebnis, das auch für kleine Kinder sicher und unterhaltsam ist. Zwei „Carreiros“, traditionell in weißen Leinenanzügen und Strohhüten gekleidet, steuern die Schlitten durch geschicktes Balancieren und Bremsen, was für eine aufregende Fahrt sorgt.

Tipp: Wenn im Hafen ein Kreuzfahrtschiff angelegt hat verlängert sich die Anstehzeit für die Korbschlittenfahrt gerne mal auf 2-3 Stunden. Der zu erwartende Ansturm lässt sich aber schon von der Länge der Schlange bei der Seilbahn ganz gut abschätzen.

Die Stadt ist außerdem berühmt für ihren Mercado dos Lavradores, wo ihr lokale Produkte entdecken, frisches Obst probieren und euch in das bunte Treiben stürzen könnt. Ein besonderes Highlight waren auch die malerischen Gassen rund um die Rua de Santa Maria, eine der ältesten und charmantesten Straßen Funchals. Die Gasse ist bekannt für ihre bunten Haustüren, die von lokalen Künstlern in farbenfrohe Kunstwerke verwandelt wurden. Ein Spaziergang durch die Rua de Santa Maria ist wie ein Besuch in einer Freiluftgalerie, zudem gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants, um eine kleine Pause einzulegen.

Auch die Festung Forte de São Tiago im Osten der Stadt solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Die im 17. Jahrhundert erbaute Festung diente ursprünglich als Schutz gegen Piratenangriffe, heute kann man hier einen faszinierenden Blick auf Funchal und über den Atlantik genießen.

Am dritten Tag unseres Aufenthalts haben wir mit einem Hop-on-Hop-off-Bus die Stadt und die Umgebung erkundet. Mit der Yellow Line sind wir von Funchal zum malerischen Fischerdorf Câmara de Lobos gefahren. Câmara de Lobos, berühmt für seine farbenfrohen Boote und als Lieblingsort von Winston Churchill, bietet eine charmante und authentische Atmosphäre. Hier könnt ihr durch die kleinen Gassen spazieren, lokale Spezialitäten probieren oder einfach die atemberaubende Aussicht auf die Küste genießen.

2. Mit der Fähre nach Porto Santo

An Tag 4 unseres Aufenthaltes sind wir früh morgens mit der Fähre der Porto Santo Line auf Madeiras Schwesterninsel Porto Santo übergesetzt. Die kleine Insel besitzt den einzigen natürlichen Sandstrand der portugiesischen Inselgruppe und ist damit perfekt wenn man mit kleineren Kindern unterwegs ist. Der goldene Sandstrand zieht sich über neun Kilometer entlang der Küste an der das Wasser flach und ruhig ist. Man kann rund um die Insel aber auch ein paar nette, kleine Wanderungen und andere Aktivitäten unternehmen. Details und Tipps zum Aufenthalt auf Porto Santo gibt’s im folgenden Blogartikel: Entdecke Porto Santo mit Kindern: Ein verstecktes Familienparadies nördlich von Madeira. Nach vier Tagen voller Abenteuer kehrten wir nach Funchal zurück, schnappten uns unseren Mietwagen und machten uns auf den Weg, den Westen Madeiras zu erkunden.

3. Calheta: Entspannung und Abenteuer auf Madeiras sonniger Südseite

Stopp drei unseres Madeira Roadtrips war Calheta, an der sonnigen Südküste Madeiras. Morgens starteten wir unsere Tage oft mit Wanderungen durch die grüne, bergige Landschaft im Landesinneren Madeiras. Ein besonderes Erlebnis war dabei die Wanderung entlang der Levadas, die uns tief ins Landesinnere führte. Wenn du auch Lust auf Wanderungen hast, findest du hier eine Übersicht der besten Touren.

Nach den morgendlichen Wanderungen war der künstlich angelegte Sandstrand von Calheta genau der richtige Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Während die Kinder im flachen Wasser spielten, konnten wir uns entspannen und die Sonne genießen.

Eine der besonderen Erlebnisse in Calheta war die Wal-Beobachtungs-Tour mit Lobosonda, einem Anbieter, der sich für den fairen Umgang mit den Meeresbewohnern einsetzt. Auf diesen Touren könnt ihr Wale und Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten, ohne ihren Lebensraum zu stören. Die ethische Herangehensweise von Lobosonda war uns besonders wichtig, da wir ein unvergessliches Naturerlebnis suchten, ohne den Tieren zu schaden.

4. Achadas da Cruz: Verlassenes Paradies am Atlantik

An Tag 10 machten wir uns auf um weiter in den wilden Norden der Insel vorzudringen. Unser erster Stopp war in Achadas da Cruz, einem versteckten Juwel an der Nordwestküste Madeiras. Das Highlight des Ortes ist die spektakuläre Seilbahn, die uns 450 Meter tief hinunter zur Küste brachte. Schon die Fahrt selbst war ein Abenteuer, denn während wir über die Klippen schwebten, bot sich uns ein atemberaubender Blick auf den Atlantik und die schroffe Küstenlandschaft​.

Unten angekommen, erwartete uns eine unvergleichliche Atmosphäre: Ein Großteils verlassenes Aussteigerdorf mit kleinen, traditionellen Steinhäusern, umgeben von fruchtbaren Gärten und Weinreben. Es fühlte sich an, als sei die Zeit stehen geblieben – nur der Wind und das Rauschen des Meeres begleiteten uns. Wir unternahmen eine kurze Wanderung durch die Gegend und erkundeten die Pfade zwischen den alten Häusern und den Klippen. Für uns war es einer der eindrucksvollsten Orte der Reise, ein Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit, wie man ihn nur selten findet.

5. Porto Moniz: Badevergnügen in Naturpools

Nach unserem Aufenthalt in Achadas da Cruz setzten wir unsere Reise nach Porto Moniz fort, bekannt für seine berühmten natürlichen Lavapools. Hier erwartete uns ein echtes Badeerlebnis mitten in der Natur. Die Pools sind direkt aus vulkanischem Gestein geformt und bieten kristallklares Meerwasser, das durch die Flut stets erneuert wird. In Porto Moniz gibt es zwei Möglichkeiten um ein Bad in diesen besonderen Naturpools zu nehmen:

Piscinas Naturais de Porto Moniz – Dies ist die kostenpflichtige Badeanlage, die mit Infrastruktur wie Kinderpools, Duschen, Umkleideräumen und Liegeflächen ausgestattet ist. Der Eintritt beträgt nur wenige Euro, was es zu einer familienfreundlichen Option macht, wenn ihr den Tag hier verbringen wollt. Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten findest du auf der offiziellen Website: Piscinas Naturais de Porto Moniz.​

Piscinas Naturais Velhas – Für diejenigen, die ein gratis Badeerlebnis bevorzugen, gibt es die Option, in den rustikaleren aber kostenlosen Naturpools zu schwimmen. Diese befinden sich etwas abseits, bieten aber die gleiche atemberaubende Naturkulisse, jedoch ohne die zusätzliche Infrastruktur. Du findest die Becken am westlichen Ende von Porto Moniz, in der Nähe des Hafens, etwa 15 Minuten zu Fuß der kostenpflichtigen Becken.

Extratipp Seixal: Ein Stück Paradies im Norden

Wir haben hier leider nur einen kurzen Stopp eingelegt, aber das kleine entzückende Dorf fern von touristischen Hotspots hat uns vollkommen in den Bann gezogen. Die schwarze Küste in Kombination mit dem leuchtenden Grün der Vegetation ist einfach atemberaubend. Die Kontraste zwischen der vulkanischen Landschaft und der üppigen Natur machten diesen Ort zu einem unserer Favoriten im Norden Madeiras​, wo wir unbedingt nochmal einige Tage verbringen möchten.

6. Santana und der Osten Madeiras: Tradition trifft Natur

Unser letzter Stopp auf Madeira führte uns in das charmante Dorf Santana, das besonders für seine traditionellen strohgedeckten Häuser – die sogenannten „Casas de Colmo“ – bekannt ist. Diese farbenfrohen, spitz zulaufenden Häuser wirken wie aus einem Märchen und es gibt auch einen kleinen, netten Markt in dem sonst sehr überschaubaren Dorf. Was wir euch hier in der Gegend aber unbedingt ans Herz legen möchten ist die kurze Wanderung zu einem versteckten Wasserfall, dem Cascata da Aguage.

Ein besonderes Highlight unserer Reise war die Wanderung auf den Pico Ruivo, den höchsten Gipfel Madeiras, der auch für Familien gut machbar ist. Der PR1-Familienweg startet in der Nähe von Achada do Teixeira und führt durch atemberaubende Landschaften. Die Wanderung ist ideal für Kinder, da der Weg gut ausgebaut ist. Mehr Details zu dieser Wanderung findest du in unserem Blogartikel zum Pico Ruivo.

Ein weiteres Erlebnis im Osten der Insel war der Besuch der Ponta de São Lourenço, einer der spektakulärsten Halbinseln Madeiras. Die raue, zerklüftete Landschaft und die beeindruckenden Klippen, die sich ins Meer stürzen, boten uns eine fantastische Kulisse für eine leichte Wanderung. Der Weg ist auch für Familien gut geeignet, da er überwiegend flach verläuft und zahlreiche Aussichtspunkte bietet. Besonders beeindruckend waren die Farben: Das leuchtende Blau des Meeres kontrastierte stark mit den erdigen Tönen der Klippen. Am Ende der Wanderung lohnt sich ein Besuch des Walmuseums in Caniçal, das einen faszinierenden Einblick in die Geschichte des Walfangs auf Madeira gibt. Für die Kinder war es besonders spannend, die lebensgroßen Walmodelle zu sehen und mehr über den Schutz der Meeresbewohner zu erfahren​.

Ein Highlight im Osten Madeiras ist auch die kurvenreiche Passstraße ER102, die sich durch die Berglandschaft schlängelt und spektakuläre Ausblicke auf die Küste und das Landesinnere bietet. Ziel war der Miradouro da Portela, einer der schönsten Aussichtspunkte der Insel. Nachdem wir die atemberaubende Aussicht genossen hatten, machten wir eine wohlverdiente Pause im Bar e Restaurante Portela Á Vista, das direkt neben dem Aussichtspunkt liegt. Dieses gemütliche Restaurant ist besonders für seine Espetadas, die typischen madeirensischen Fleischspieße, bekannt. Die saftigen Fleischstücke werden traditionell auf Lorbeerzweigen gegrillt, was ihnen ein unverwechselbares Aroma verleiht. Ein perfekter Abschluss am letzten Abend unserer Reise. Denn am nächsten Morgen ging es direkt zum Flughafen und von dort zurück nach Hause.

Tchau Madeira, nos veremos novamente!

Leave a Comment

* By using this form you agree with the storage and handling of your data by this website.

DAS KÖNNTE DIR AUCH GEFALLEN

Cookie Consent mit Real Cookie Banner