On the road: Tipps und Spielideen für lange Autofahrten mit Kindern

Lange Autofahrten speziell mit kleinen Kindern können zur echten Strapaze für die ganze Familie werden, wenn nicht für die richtige Beschäftigung gesorgt ist. Am besten stellst du ein kleines „Travel Kit“ mit originellem Spielzeug zusammen, damit deine Kleinkinder (im Alter von 1,2,3 oder 4 Jahren) auf der nächsten Reise bestens versorgt sind.

Lange Autofahrten mit Kleinkindern: wie beschäftigt man die Zwerge ohne Youtube, Tablet und Co?

Wir waren von Beginn an viel mit unseren Jungs unterwegs, denn wir lieben Roadtrips. So sind wir bereits mit den drei Monate alten Zwillinge und dem dreijährigen Mo für einige Wochen auf Italien-Roadtrip gegangen, was überraschend gut geklappt hat und sehr, sehr entspannt verlief.

Planung ist die halbe Miete – Wie plane ich eine längere Autofahrt mit kleinen Kindern

Am besten ihr plant schon im vorhinein die Fahrzeiten nach dem Rhythmus eurer Kinder und nutzt die Schlafenszeiten der Kleinen aus. Ein paar nützliche Tipps, die ihr beachten solltet sind folgende:

• Ganz früh losfahren. Das lohnt sich meist auch weil viel weniger Verkehr ist und die Kinder mit etwas Glück im Auto einfach weiterschlafen.
• Vor dem Mittagessen losfahren, im Auto die Zeit schon mit Essen vertreiben und dann den Mittagsschlaf nutzen klappt bei uns eigentlich immer.
• Zum Einschlafen schalten wir gerne klassische und ruhige Musik ein. Gemeinsam mit dem Motorsurren pennen die drei meistens schnell weg.
• Unbedingt vorm losfahren Volltanken und alle einen WC-Boxenstopp machen. Unsere Jungs sind alle drei sehr anfällig dafür aufzuwachen, wenn der Motor des Autos abgeschalten wird und das Auto hält. Insofern versuchen wir die Schlafenszeit so gut es geht – ohne Stopp – zum Voranzukommen zu nutzen.
• Plant auf eurer Route Pausenstopps ein, die nach spätestens 2-3 Stunden Autofahrt Abwechslung bringen.

Bewegung und Pausen auf langen Autofahrten

Das lange Sitzen im Auto führt oft dazu, dass Kinder (als auch Erwachsene) unruhig werden. Es liegt in unserer Natur (vor allem in der der Kinder), dass wir nicht ewig lange still sitzen können.

Das Beste ist es, die Fahrt in kürzere Etappen von etwa 2 Stunden zu unterteilen und dann immer wieder Pausen einlegen. Am besten schon im Voraus schöne Plätze für ausgiebige Pausen raussuchen, an denen man für mindestens eine Stunde bleibt und etwas unternehmen kann, die Kinder laufen und sich austoben können. Ganz oft liegt am Weg ja auch der eine oder andere nette Ort, den ihr vielleicht ohnehin schon immer einmal besuchen wolltet. Ansonsten sind Spielplätze, Flüsse oder Seen immer attraktive Pausenorte.
Das klappt natürlich nicht immer. Einfache Spielmöglichkeiten, die fast überall umgesetzt werden können sind:

• Hampelmann
• Flieger spielen
• Simon says
• Ballspiele
• Spiegelspiel (jeder darf was vormachen, das die anderen nachmachen müssen)
• Parcours mit Straßenkreiden aufzeichnen, bzw. natürlich in der Umgebung vorhandene Dinge einbauen
• Hüpfkästchen aufzeichnen

Wenn man dennoch einmal längere Fahrzeiten überbrücken muss und es nicht möglich ist anzuhalten, kann man auch im Auto kleinere Lockerungsübungen machen. Mit Kindern kann man hier bspw. Tiere oder Tätigkeiten nachahmen: Rücken durchstrecken und beugen (Katze/Kuh), „Äpfel pflücken“, sich groß machen wie ein Löwe und mal richtig laut brüllen, Schultern kreisen, Kopf kreisen und Nacken dehnen, etc. das entspannt die Muskulatur und lässt das Sitzen wieder für eine Weile erträglicher machen.

7 Tipps wie sich Kinder auf langen Autofahrten selber beschäftigen können

1. Hörbücher und Musik

Der Klassiker und unverzichtbar auf langen Reisen mit Kindern, denn Geschichten versetzen nicht nur uns Erwachsene in andere Welten. Mo und die Twins lieben es Geschichten zu lesen (bzw. vorgelesen zu bekommen). Leider ist es beim Autofahren nicht immer möglich gemeinsam zu lesen, Hörbücher sind eine gute Möglichkeit für die Kinder auf Fantasie-Reise zu gehen und die Eltern mal eine Weile aus der Pausenclown-Rolle zu entlassen. Musik (zum Mitsingen) steht bei uns fast genauso hoch im Kurs und ist vor allem bei den Kleineren (1-4 Jahre) sehr beliebt.

2. Malen und zeichnen

Auch ein Klassiker, der nie langweilig wird und deshalb nicht unerwähnt bleiben darf. Mit einem Malbrett, Papier und ein paar Stiften beschäftigen sich viele Kinder gerne. Für die kleineren Kinder sind Kritzelmalbücher oder Magnettafeln zum Zeichnen toll, unser Großer liebt seit er vier Jahre alt ist Rätselbücher und Rätselblöcke.

3. Bücher in allen Variationen

Ohne Bücher geht nichts und wir haben auf jeder Reise einige dabei. Hier achten wir auf eine gute Zusammenstellung aus Wimmelbüchern, Bilderbüchern, Geschichtenbüchern, Magnetbüchern, Puzzlebüchern und Sachbüchern. Was unsere drei Jungs auch gerne mögen sind Sound- & Musikbücher. Außerdem gibt es ein Sammelsurium an Pixiebüchern, die immer im Auto sind. Sie brauchen nicht viel Platz und sind jederzeit für die Kids griffbereit gelagert. Super ist natürlich, wenn man noch ein neues Buch in petto hat, das die Kinder noch nicht kennen. Außerdem lieben unsere Kinder Fotobücher und können sehr viel Zeit damit verbringen sich selbst als Baby und kleineres Kind zu bestaunen.

4. Umgebung beobachten

Auf der Straße ist immer viel los, egal ob auf Autobahnen oder verschlungenen Bergstraßen, eigentlich gibt es immer etwas zu beobachten. Nicht nur einmal wollte Mo an der Autobahn anhalten um den Baggern zuzusehen 😉 Aber auch der Gegenverkehr kann spielerisch als Zeitvertreib genutzt werden. Wenn man das mit Kindern übt, versinken sie später wie von selbst im Beobachten und lassen sich von der Umgebung faszinieren. Man kann aber auch super Ratespiele inszenieren, z.B. „Welche Farbe hat das nächste Auto?“ oder ähnliches.

5. einfache Spiele ohne Material

Das tolle an diesen Spielen ist, dass man einfach nichts dazu braucht, man kann sie bei jeder Gelegenheit nutzen um Wartezeiten oder Langeweile zu überbrücken. Wir nutzen sie sogar beim Wandern, wenn wie die Kinder mal ablenken müssen. Viele davon sind euch vielleicht auch noch aus eurer Kindheit bekannt:

• Ich seh, ich seh was du nicht siehst
• Stadt Land Fluss
• Wörterketten bilden
• Wörter raten (Galgenmännchen, kinderfreundlich z.B. mit einer Uhr, oder einer Blume mit einer bestimmten Anzahl Blütenblätter usw.)
• Ich packe meinen Koffer
• „Wer, oder was bin ich?“
• usw.

6. Essen und Picknicken im Auto

Tatsächlich hilft es auch tolle Snacks bei sich zu haben. Ein Picknick im Auto mit leckeren Speisen hebt durchaus die Laune und man braucht zum Essen ja auch wieder eine gewisse Zeit. Leckere und bunte Obststücke und Gemüsesticks zum Knabbern als auch Jausenbrote sind immer dabei. Als Nachspeise machen auch lustige Babykekse in Tierfiguren was her. Was immer cool ist sind Maispops, die man zuerst mit Spucke zu lustigen Figuren kleben kann und danach vernaschen. Es darf dann auf der langen Autofahrt vielleicht auch mal ein Gummibärli mehr sein, um das Durchhalten zu erleichtern.

7. Spielzeug für Auto

Kleines Spielzeug kann gut zum Alleine beschäftigen anregen. Bei uns gibt es immer einen kleinen Spielzeugrucksack, in die die Kinder selber Sachen für den Urlaub reinpacken dürfen. Wir geben lediglich die Anzahl vor. Meist sind das pro Kind 2-3 kleine Autos und Spielfiguren. Gerade Autos, Dinos und ähnliches werden dann im Auto spielerisch inszeniert. Aber auch Fädelspiele oder Bausteine passen super in diese kleine Reise-Spielesammlung. Für’s Autofahren besonders geeignet sind Magnetspielzeuge oder auch ein Satz Lego in einer Tupperdose. Auf die Dose eine Bauplatte draufgeklebt und fertig ist das Reise-Konstruktionsspielzeug.

Im Überblick: Welche (Spiel-)sachen packe ich für längere Autofahrten ein?

• Bücher (Wimmel-, Bilder-, Lese-, Sound- oder Rätselbücher)
• Malsachen (Stifte, Papier, Maltafel, Kritzelblock)
• Musik & Hörbücher
• 2-3 kleine Autos
• 2-3 Spielfiguren
• Fädelspielzeug oder Konstruktionsspielzeug
• Essen & Snacks
• eine kleine Überraschung
• Nackenhörnchen und Kuscheltier zum Schlafen
• bequeme Kleidung