Der zweite Streich unseres Projekts „Plastikfreies Badezimmer“ geht den Haarshampoos an den Kragen: Weg mit herkömmlichen Haarshampoos, Pflegekuren und Spülungen. Die meisten der herkömmlichen Produkte, enthalten neben unendlich viel Chemie und Plastikverpackung leider auch noch ziemlich viel Mikroplastik. Das schädigt nicht nur unser Haar, es kann über die Haut in unseren Körper gelangen und wird dazu mit jeder Verwendung ins Abwasser gespült. Dass das für unser ökologisches Gleichgewicht ein großes Problem ist, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr.
Wir haben zwar schon vor einer ganzen Weile auf Naturkosmetik umgestellt, somit ist das Mikroplastik-Problem schon behoben. Wir wollen aber auch auf unnötigen Müll verzichten und suchen deshalb Alternativen zu Pflegeprodukten in der klassischen Plastikflasche.
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1. Benutze Festes Shampoo oder Haarseife
Was ist festes Shampoo und wie unterscheidet es sich vom „normalen“, flüssigen Haarshampoo?
Festes Shampoo ist im Grunde nichts anderes als ein ein Shampoo dem das Wasser entzogen wurde. Deshalb muss man nach wie vor auf die Inhaltsstoffe achten um sicher zu gehen, dass diese kein Microplastik enthalten. Wir haben so ein festes Shampoo, das wir zufällig bei DM entdeckt haben getestet. Das feste Shampoo von Alverde „Mandarine Basilikum“ hat nicht nur einen wahnsinnig angenehmen Duft, es lässt sich super auftragen und lässt sich im Haar richtig aufschäumen. Der Anwendungsunterschied zum klassischen Haarshampoo ist also rein optisch. Für uns ist das eine tolle Alternative, denn festes Naturkosmetik Shampoo ist nur in einer kleinen Kartonschachtel verpackt. Das Produkt ist außerdem wahnsinnig ergibig und kostet keine 5€. Hier also Erfolg auf der ganzen Linie
Ist Haarseife das selbe wie festes Shampoo?
Optisch gleich sieht die Haarseife aus. In der Anwendung aber unterscheidet sie sich zum festen Shampoo. Haarseife ist richtige Seife, besteht also aus Lauge und Fett. Sie ist so zusammengesetzt, dass sie aufgrund der verwendeten Inhaltsstoffe besonders gut für die Haarwäsche geeignet ist. Vorsicht aber, wenn sehr kalkhaltiges Wasser aus deiner Leitung kommt. Kalkhaltiges Wasser mindert die Waschleistung der Seife und man das Gefühl, dass die Haare strähnig und fettig bleiben oder sie wahnsinnig spröde und trocken werden.
Wer die für sein Haar richtige Haarseife finden will, muss wahrscheinlich etwas Tüfteln undherumprobieren, um den richtigen Rückfettungsgrad und die richtigen Inhaltsstoffe für sich zu finden. Wir haben zugegebenermaßen nur eine Haarseife getestet und bei uns ist genau das oben beschriebene Dilemma passiert, denn wir haben extrem kalkhaltiges Wasser. Trotz Nachspülen mit Essigwasser, was die Haare nach Verwendung von Haarseife wieder leicht kämmbar macht und ihnen Glanz verleiht, konnten wir der Seife nichts Gutes abgewinnen. Für uns keine brauchbare Alternative, dazu weil das feste Shampoo so toll funktionierrt.
2. Stelle dein eigenes flüssiges Haarshampoo her: Shampoo-Rezept für DIY-Fans
Wie auch Duschbars oder Bodybutter lässt sich auch Haarshampoo kinderleicht selber machen. Die Herstellung eines flüssigen Naturshampoos ist leicht und sehr unkompliziert. Die umweltfreundliche Bio-Haarpflege zum Selbermachen basiert auf Naturseife, die du je nach Haartyp auf dich abstimmst.
Zutaten für dein selbstgemachtes Haarshampoo
- 20g kleingeraspelte Naturseife
- 250ml (destilliertes) heißes Wasser
- 150ml Kräuterauszug (Wasserauszug) oder ätherische Öle
Herstellung eines flüssigen Haarshampoos:
Übergieße die Naturseife mit dem heißen Wasser in einem Kochtopf. Verrühre die Zutaten mit einem Schneebesen so lange, bis sich die Seife restlos aufgelöst hat. Nun gibst du deinen Wasser-Kräuter-Auszug hinzu und vermengst alles nochmal zu einer homogenen Masse. Nun lässt du dein Shampoo auskühlen und füllst es in Fläschchen ab.
So stellst du einen Kräuterauszug her:
Für den Kräuterauszug nimmst du 2-3 Teelöffel vom Kraut (oder der Kräutermischung) deiner Wahl, kochst es in 150ml Wasser auf und lässt es 15min zugedeckt ziehen. Dann seihst du die Kräuter ab und fertig ist der Auszug.
Diese Kräuter eignen sich für dein Shampoo:
- Kamille für helles Haar
- Basilikum und Orange für fettiges Haar
- Pfefferminze oder Brennnessel bei Schuppenbildung
- Salbei und Lavendel bei irritierter/juckender Kopfhaut
- Lindenblüten bei sprödem Haar
Achtung! Das Shampoo enthält keine Konservierungsstoffe, weshalb es nur zwei Wochen haltbar ist. Du kannst aber dennoch mehr Vorproduzieren und den Überschuss in kleineren Portionen Einfrieren. Außerdem empfehlen wir dir nach Verwendung des Shampoos eine pflegende Spülung mit ein klein wenig Apfelessig, das stärkt das Haar und macht es gut kämmbar.
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3. Wasche deine Haare mit dem Allzweckmittel Natron
Wer ganz auf Seife und Shampoo verzichten will, kann auf das alte Allrounder-Hausmittel Natron zurückgreifen. Natron zum Haarewaschen ist vor allem bei schnell fettendem Haar oder juckender Kopfhaut empfehlenswert. Natron ist leicht basisch und hilft so den PH-Wert deiner Kopfhaut auszubalancieren. Es handelt sich dabei um eine extrem günstige, milde und umweltfreundliche Alternative zu konventionellem Shampoo.
So wäscht du deine Haare mit Natron:
- 1-2TL Natron in einer Tasse lauwarmem Wasser auflösen
- Das Natron-Wasser vom Haaransatz weg in das feuchte Haar einmassieren und 2min Einwirken lassen
- Die Haare gründlich ausspülen
- Für leichtere Kämmbarkeit kannst du auch hier die Haare wieder mit Apfelessig (1:3 mit Wasser verdünnt) ausspülen.
4. Lass dich von der No-Poo Methode inspirieren
Diese Alternative klingt ein wenig radikal, hilft euch aber auch dabei die Häufigkeit der Haarwäsche zu reduzieren.
Bei dieser Methode ist das Ziel langfristig kaum mehr Shampoo zu brauchen, die Haare stattdessen aber regelmäßig und gründlich mit lauwarmem Wasser zu waschen. Die natürliche Talgproduktion der Kopfhaut reguliert sich durch den Verzicht von Haarshampoo auf ein „normales“ Maß, was bedeutet, dass es weniger schnell nachfettet. Die Kopfhaut reguliert sich wieder von selber.
Bis sich der gewünschte Erfolg einstellt, dauert es aber erst ein wenig. Du solltest also Geduld haben und am besten erst einmal die Anzahl der Haarwäschen reduzieren und die Haare erst einmal richtig ausfetten lassen. Der positive Langzeiteffekt von weniger Haare waschen ist garantiert. Zum Ausprobieren eignet sich also bestens der nächste Strandurlaub oder die nächste Grippewelle 😉
5 Kommentare
Ich kann Roggenmehl nur empfehlen!!! (Weniger Gluten als anderes Mehl und Gleicher PH-Wert wie Kopfhaut! Braucht also keine Essigdusche wie Natron) nimmt Schmutz und Geruch und überschüssiges Fett. Zum Waschen einfach etwa 2 Esslöffel mit lauwarmem (etwa 150 ml) Wasser mischen. Am besten 1-2 min nach dem Vorbereiten und beim Einwirken auf der Kopfhaut abwarten. Unterschied zu Shampoo – es schäumt nicht und man muss es einen Ticken länger auswaschen.
Ich nehm Lavaerde und danach eine Apfelessig-Spülung. Bei Natron soll für gefärbte Haare nicht so toll sein.
Ich bin noch irgendwie auf der suche, haarseife ist ok aber halt nicht super toll. Nur mit Wasser waschen…na ja vielleicht wenn man sich viel Zeit nimmt. Aber nach der ersten wäsche haben meine haare immer noch sehr fettig ausgesehen. Vielleicht probiere ich mal das feste shampoo aus… gibt’s das beim dm in Österreich auch?
ja genau, das gibts auch beim österreicischen DM 🙂
Ich finde Roggenmehl wunderbar. Auftragen und einmassieren. Das zieht dir das Fett aus den Haaren und du brauchst gar nicht mehr Haare waschen. Danach gut ausbürsten und fertig.