Hausmittel bei Erkältungen für Baby und Kind

Im Herbst geht es meistens wieder los mit den Viren und Bazillen…. da haben sich vor allem die Kleinsten schnell angesteckt. Viel frische Luft stärkt zwar das Immunsystem, aber immerhin haben wir es mit rund 200 verschiedenen Virenarten zu tun, und gerade wenn die Kids in Kindergarten oder Krabbelstube kommen verbreiten diese sich oft schneller als uns lieb ist.

Wenn die Zwerge aber erst mal an verstopfter Nase und Husten leiden, leiden alle rundherum mit… Einige altbewährte Hausmittel haben wir hier aus aktuellem Anlass zusammengetragen. Mo hat sich gleich zwei virale Infekte hintereinander eingefangen und wir dachten schon der Husten geht gar nicht mehr weg. Also hier einige Tipps, die Abhilfe schaffen können, euch die Tage und Nächte etwas erleichtern und zur schnelleren Heilung beitragen.

1. Tees schaffen Abhilfe bei Erkältungen

Viel Trinken ist wichtig, damit der Schleim in Nasen- & Rachenraum besser abgebaut werden kann. Bei Fieber braucht der Körper ohnehin mehr Flüssigkeit als normal.

Bevorzugte Getränke sind Wasser oder Kräutertees aller Art, zum Beispiel Fenchel, Kamille, Salbei, Lindenblüten oder Hollunderblüten. Am Besten für den Körper ist der Tee ungesüßt. Bei Kindern ab 1 Jahr  kann man den auch mit etwas Honig verfeinern, das beruhigt den Hals.

Diese Teesorten können wir euch bei Erkältungen für Kleinkinder empfehlen:

• Thymiantee ist hilfreich bei Husten und Verschleimungen im Hals, da er schleimlösend und auswurffördernd wirkt (sh. auch Thymianhustensaft)
• Holunderblütentee hat eine fiebersenkende Wirkung
• Lindenblütentee ist hustenlindernd, schweißtreibend und aktiviert die Abwehrkräfte
• Himbeerblättertee (kennt ihr wahrscheinlich schon aus der Schwangerschaft) hilft bei Erkältungskrankheiten und Durchfall.
• Kamillentee hilft bei Erkältungen, Blähungen und Bauchschmerzen, ist aber auch gut zum Inhalieren geeignet.
• Fencheltee wirkt verdauungsfördernd, krampflösend bei Bauchschmerzen sowie schleimlösend und auswurffördernd bei Atemwegserkrankungen.

2. Der Allrounder, die >Zwiebel<

Zwiebel sind wahre Wundermittel und stärken mit ihren ätherischen Ölen das Immunsystem. Die Inhaltsstoffe der Zwiebel haben eine reinigende und schmerzstillende Wirkung.

Zwiebelsocken für Babys und Kleinkinder

Zur Linderung von Erkältungssymptomen, aber auch bei Fieber können bei Babys und Kleinkindern (ab ca. 6 Monaten) Zwiebelsocken angewendet werden. Dafür ein ca. 1cm breites Stück von einer Zwiebel abschneiden, kurz auf einer Wärmeflasche anwärmen, auf die Fußsohle legen und mit einem Socken fixieren. Achtung: Die Füße müssen warm sein, wenn Zwiebelsocken angewendet werden.

Zwiebelsäckchen in Wohnung und Kinderzimmer

Zwiebelsäckchen erleichtern das Durchatmen, da die Zwiebel unzählige ätherische Öle enthalten. Außerdem wirkt die Zwiebel antibakteriell und wirkt somit positiv auf das Raumklima. Für ein Zwiebelsäckchen (sh. Foto) wird die Zwiebel klein würfelig geschnitten und in ein Behältnis gegeben (eine kl. Schüssel, eine alte Socke, ein Waschlappen oder ähnliches gehen auch). Das Säckchen irgendwo im Raum (zB überm Bett) aufhängen. die ätherischen Öle erleichtern das Durchatmen.

Zwiebelwickel

Zwiebel ist ein altbewährtes Heilmittel, das bei Bronchitis, Husten, Halsweh, Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen, Entzündungen oder Insektenstichen angewendet wird. Dafür wird eine Zwiebel kleinschneiden und etwas angedünstet. Die noch warmen Zwiebeln in ein Baumwolltuch schlagen, auf die Betroffene Stelle (zB Brust, Hals oder Ohr) auflegen und mit einem zweiten Tuch umbinden. So ein Wickel kann mehrmals täglich angelegt werden. Achtung: Temperatur testen, die Zwiebel darf nicht zu heiß sein, sonst entstehen Verbrennungen.

3. Dampfbäder für Kinder

Ein warmes Bad mit Kräutern oder Kochsalzzusatz befreit die Atemwege und erwärmt den Körper. Außerdem kann ein warmes Bad helfen, die Krankheitserreger regelrecht auszuschwitzen. Um dem entspannenden Bad eine zusätzliche Wirkung zu verleihen, kannst du diverse ätherische Öle dazugeben. Da Babys und (Klein-)Kinder aber noch sehr empfindsam sind hier bitte wirklich vorsichtig sein und die Dosierung gering halten. Unser Rezept für tolles und gut verträgliches Erkältungsbadesalz findest du hier. Zu beachten gilt, das Badezimmer gut temperiert zu halten und bei Fieber auf das Bad zu verzichteen.

Zum Inhalieren oder als Badezusatz bei Erkältungen sind für kleine Kinder folgende Zusatzstoffe geeignet:

• Kamille (entzündungshemmend)
• Salbei (wunderbar für Hals und Nebenhöhlen)
• ätherische Öle wie Fichte, Kiefer, Eukalyptus (lösen festsitzenden Schleim aus den oberen Atemwegen)
• Salzlösungen (unterstützen die natürliche Reinigungsfunktion der Schleimhäute, Herstellung: 0,9 Gramm Speisesalz auf 100 Milliliter abgekochtes Wasser).

Vorsicht mit ätherischen Ölen bei Babys und Kleinkindern, sowie Astmathikern! Diese können empfindliche Atemwege irritieren und im schlimmsten Fall bei Babys zu Atemnot führen.

4. Frische Luft

Auch bei Erkältungen heisst es unbedingt: “Raus an die frische Luft!”. Warm eingepackt unterstützt die Natur das Immunsystem, frische Luft hilft beim Abschwellen der Schleimhäute und der Wald stellt völlig kostenfrei seine ätherischen Öle zur Verfügung. Achtung: Der Körper sollte der Körper nicht auskühlen, darum wirklich warm anziehen und nicht überanstrengen.

5. Wickel und Brust einreiben

Bienenwachsplatten helfen den Husten zu lösen und die angespannte Muskulatur zu entspannen. Bienenwachswickel arbeiten mit der eigenen Körperwärme: Nachdem sie angewärmt auf den Körper gelegt wurden, vertiefen sie die Wärme, die der Körper selbst abgibt. Schon bei Babys können die Bienenwachswickel angelegt werden.

Erkältungsbalsam Thymianbalsam, Engelwurzbalsam oder Majoranbutter sind beliebte und wirksame Mittel, die auch bei Babys und Kleinkindern schon Verwendung finden können. Ein tolles Rezept zum Herstellen eines natürlichen Brustbalsam für Babys und Kinder findet ihr hier.

Kartoffel- oder Topfenwickel bei Halsschmerzen, wirken abschwellend und schmerzlindernd.

Brustwickel können bei Husten und Bronchitis die Durchblutung fördern und schleimlösend wirken

6. Hustensäfte selber machen

Hustensaft aus Wacholderbeere

• 100 g Wacholderbeere
• ½ Liter kochendem Wasser

Die Wacholderbeeren mit dem Wasser übergießen und einige Stunden ziehen lassen. Danach nochmals aufkochen und ev. mit Honig süßen.

Hustensaft aus Zwiebel

• eine klein geschnittene Zwiebel
• 250 g Kandiszucker
• 250ml Wasser

Alle Zutaten in einen Topf geben und aufkochen. Lasse den Hustensaft ca. 15 min köcheln. Danach abseihen und fertig.

Hustensaft aus Thymian

• bis zu 50 g Thymian
• 250 ml heißes Wasser
• Saft einer ½ Zitrone
• 50 g Honig.

Dieser Hustensaft ist unser Favorit (bzw. der der Kinder) weil er so lecker schmeckt und deshalb anstandslos getrunken wird. Das genaue Rezept und Hinweise zur Zubereitung findet ihr hier.

Hustensaft aus schwarzem Rettich

• 1 Knolle schwarzer Rettich
• Honig

Den schwarzen Rettich aushöhlen und mit Honig füllen. Diesen Ansatz mehrere Stunden stehen lassen, damit die Inhaltsstoffe des Rettichs ausgezogen werden. Es entsteht ein süßlicher Sirup, der löffelweise eingenommen werden kann.

7. Was sonst noch so hilft:

• feuchte Lappen über den Heizkörper hängen und so die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen
• In erhöhter Lage schlafen , da bei vielen Menschen die Nase bei flacher Liegeposition noch mehr verstopft (Polster oder Buch unter die Matratze legen).
• Nasenspülungen pflegen die Schleimhäute: mit Kochsalzlösung die Nase spülen.
• von Homedi gibt es einen Erkältungsraumduft für Kinder. Ich geb gerne wenige Tropfen in unseren Aromavernebler, das erhöht die Luftfeuchtigkeit im Raum und die ätherischen Öle erleichtern das Atmen.
• für ältere Kinder kann man gegen Hustenreiz und Halsschmerzen auch Thymianzuckerl selber herstellen. Das Rezept für selbstgemachte Hustenpastillen findet ihr hier.
• Ruhe, Schlaf, Nähe und Zuwendung ❤
  

Diese Hausmittel sind gesammelte Tipps, die wir teils selbst im Alltag anwenden, ersetzen aber keinesfalls den Gang zum Arzt. Vor allem bei Babys und Kleinkindern sollte man sorgfältig überlegen und lieber frühzeitig den Arzt aufsuchen. Die Rezepte sind zwar mit bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, erfolgen aber ohne Gewähr. Auch Haftung für ihre Wirkung kann keine übernommen werden.