Home AusrüstungRund ums Wandern Mit Kindern in den Bergen – mit Babytrage oder Kraxe? Vor- & Nachteile der Tragesysteme zum Wandern mit Kleinkindern

Mit Kindern in den Bergen – mit Babytrage oder Kraxe? Vor- & Nachteile der Tragesysteme zum Wandern mit Kleinkindern

von Tom

Gerade wenn man viel draußen in der Natur unterwegs ist, stehen alle Eltern irgendwann vor der gleichen Frage: Wie trage ich mein Baby oder Kind am besten? Denn ganz ehrlich: So nett und praktisch Kinderwägen manchmal sind, in der freien Natur muss was anderes her.

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Die Babytrage von Beginn an….

Unterwegs durch die Altstadt Materas (click)

Ich sag es gleich vorweg: Mit dem Tragetuch hatten wir es nicht so. Ich finde sie super schön, aber für uns persönlich sind sie im Gebrauch einfach mega unpraktisch: zu viel Stoff, der irgendwann im Gatsch liegt, zu viel Gewickel um das Baby schnell mal aus und wieder einzupacken. Hier war schnell klar, dass wir einfach ganz grundsätzlich eher der Typ für eine gute Trage sind. Schon für Mo (und auch bei den Twins wieder) nutzten wir die Ruckeli Trage. Sie ist so einstellbar, dass das Kind ab Geburt damit getragen werden kann und es immer in einer gesunden Anhock-Spreiz-Haltung positioniert ist.

Wandern mit der Babytrage

Das erste Jahr wurde Mo viel in unserer heißgeliebten Ruckeli Babytrage mitgenommen. Auf den ersten Berg ging es mit gut zwei Monaten. Solange er klein war, haben wir ihn hauptsächlich vorne in der Bauchtrageweise getragen. Solange das Köpfchen noch nicht ganz stabil ist, ist das ohnehin die beste (einzige?) Wahl. Das praktische am Vorne-Tragen ist, dass man zusätzlich noch einen Rucksack auf den Rücken nehmen kann. Bei Mo war das noch nicht ganz so relevant, außer einer von uns war alleine unterwegs. Als die Zwillinge dazu kamen, war das Ganze schon etwas herausfordernder (Tipps zum Zwillingstragen gibts hier). In der Trage haben unsere Kids außerdem immer viel geschlafen, so dass wir noch sehr flexibel in der Tourenwahl waren.

Die Trage blieb bei uns mehr als 2 Jahre im Einsatz, denn vor allem in Urlauben wollten wir die Wanderkraxe nicht extra mitnehmen. Hier schlägt das kompakte Packmaß alles – die Babytrage geht sogar mit ins Handgepäck. Ab dem ersten Lebensjahr hab ich Mo auch oft (meistens) hinten getragen, was auch wegen des zunehmenden Gewichts für den/die Träger/in angenehmer ist.

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Upgrade zur Wanderkraxe

Mit gut 8 Monaten haben wir uns eine Kraxe zugelegt. Erst hatten wir eine Deuter, dann eine Osprey und sogar die Minimeis Schultertrage haben wir getestet. Lies dazu gerne die detaillierteren Artikel zu den Produkten. In der Kraxe fand Mo alle Wanderungen wieder super spannend. Hoch oben auf Papas Schultern hatte er immer alles im Blick und konnte ihm vor lauter Freude das eine oder andere Haar ausrupfen ;).

Die Kraxe ist im Vergleich mit der Babytrage flexibler. Hier geht z.B. ein Trägerwechsel auch bei schlafendem Kind einigermaßen easy von der Hand. Bei vielen Modellen geht auch noch einiges an Gepäck mit in den Tragerucksack. Außerdem bieten diese Tragehilfen ein hervorragendes Tragesystem, was gerade bei etwas älteren (oder groß gewachsenen) Kindern ein großer Vorteil in der Gewichtsverteilung ist. Die Last geht weg von den Schultern und wird hin zur Hüfte umverteilt.

Das Tragesystem der Kinderkraxe – Segen und Fluch

Das Tragesystem ist quasi das Herzstück der meisten guten Kinderkraxen – es erlaubt eine ideale Lastverteilung auf Schultern und Hüfte des Trägers. ABER: Das erfordert etwas an Einstellungszeit. Ohne ein wenig Rumprobieren mit Gewicht Tragerucksack und gefühlt endlosem Auf- und Absetzen wird das Tragegefühl nie perfekt sein – egal wie gut das System eigentlich ist. Nimm Dir die Zeit zum Einstellen – Du wirst es nicht bereuen.

Der eine Hack, der die Kraxe noch praktischer macht

Soll die Kinderkraxe von zwei verschieden großen Personen getragen werden, was ja bei vielen Paaren der Fall ist, muss das System entsprechend beim Wechsel umgestellt werden. Hier lohnt es sich die entsprechenden Einstellungen auf den Gurten zu Markieren (z.B. mit wasserfestem Textilmarker), damit die Einstellerei nicht alle 2 Stunden von vorne los geht. Man muss hier darauf hinweisen, dass viele Tragerucksäcke für Frauen gefühlt etwas groß geschnitten sind. Mittlerweile gibt es aber auch hier entsprechend angepasste Modelle in Damenvariante. Eine Beratung macht hier u.U. durchaus Sinn.

Die Wanderkraxe für Kinder richtig einstellen

Am winterlichen Lidaunberg

Wie für den Träger gibt es auch für die kleinen Piloten einiges einzustellen – von Gurtlänge über Sitzhöhe bis Fußrastenhöhe. Je nach Wachstum und Alter muss hier außerdem konstant nachjustiert werden.

Egal ob Wandern mit Trage oder Kraxe: Pausen sind wichtig

Mit zunehmendem Alter und Mobilität, ist es beinahe egal ob Kraxe oder Trage, das Kind will nicht mehr ewig sitzen. Eine langes Sitzen in der Kraxe ohne Pausen ist auch alles andere als gesund und sollte vermieden werden, denn durch die Position der Beine werden diese schlechter durchblutet, weshalb die Füßchen schnell mal kalt werden.

Nehmt euch die Zeit das Kind immer mal wieder selbst laufen zu lassen. Das fordert zwar manchmal etwas Geduld, ist es aber echt wert: Dies ist nicht nur gut für den Körper der Kleinen, sondern fördert auch die Lust zum Wandern. Unser Mo ging mit 3 Jahren – wenn er Bock hat und der Weg spannend genug war – ohne Jammern und Probleme seine 400 Höhenmeter. Mit 5 schafft er locker 800hm – wenn er denn Lust hat ;). Eine Weile macht man da natürlich Abstriche um dem Kind das „Sich ausprobieren“ und das Erlangen einer gewissen Grundkondition zu ermöglichen.

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Hier also nochmal alle Vor- & Nachteile der Tragevarianten im Überblick.

Vor- & Nachteile vom Wandern mit Babytrage

Pro

  • Kompakt – für kürzere Touren z.B. im Urlaub angenehmer
  • geht mit ins Handgepäck
  • leicht
  • vielseitig: verschieden Tragepositionen möglich
  • engerer Körperkontakt im Vergleich zur Kraxe
  • bessere Schlafposition
  • bei kühlem Wetter wird das Baby durch den engen Körperkontakt mitgewärmt
  • zusätzlicher Rucksack in der Bauchtrageposition möglich

Contra

  • schlechtere Gewichtsverteilung, oft nur auf Schultern
  • bei höheren Temperaturen schnell „schwitzig“
  • kein Regenschutz
  • Kein Extra-Gepäck in der Rücktrageweise

Vor- & Nachteile vom Wandern mit Kraxe

Pro

  • (viel) mehr Zuladung
  • Extra-Fächer für Windel, Klamotten und Jause
  • mehr Bewegungsfreiheit für die Kleinen
  • Bessere Aussicht für den Nachwuchs
  • Oft fantastische Tragesysteme…
  • Trägerwechsel auch bei schlafendem Kind möglich

Contra

  • Schwerer und sperriger
  • Kinder müssen stabil sitzen
  • viel Einstellungszeit erforderlich
  • höherer Preis

Ich bin gespannt auf Eure persönlichen Erfahrungen! Wie tragt ihr euere Kinder am Liebsten?

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5 Kommentare

Anja 7. Januar 2021 - 00:35

Liebe Kristina, wir haben während der Tragezeit so einiges an Tüchern und Tragehilfen ausprobiert. Am zufriedensten waren wir mit unserer letzten Fullbuckle, dem Mr. X von Madame Jordan. Darin habe ich unser Kind noch mit 16kg vorm Bauch tragen können und auf dem Rücken geht es auch jetzt noch hin und wieder mal für kurze Strecken.
Herzlichen Gruß
Anja

Antworten
Tina 21. Januar 2021 - 21:47

16kg am Bauch tragen ist eine Ansage 😀 ob der Rücken dabei so happy ist ist die andere Frage 😉

Antworten
Mario Kempf 7. Januar 2021 - 21:49

Hi, interessanter Artikel.

Wichtig finde ich noch zu erwähnen, dass es mit Trage absolut keinen Schutz bei Stürzen gibt. Beim kraxeln je nach Modell schon. Zb Ospreys Poco.

Bei sehr kleinen Kindern auch wichtig: bei tragen lässt sich das Kindchens transportieren Infamie besser bespassen, stillen, etc.

Wir sind wirklich viel unterwegs im Sommer und Winter in den Bergen. 2 Jahre lang manduca vorne, danach Poco AG plus hinten. Wenn wir mit bike und kiki unterwegs Sind nehmen wir für kurze Aufstiege die manduca als Backup mit.

Antworten
Kristina 21. Januar 2021 - 22:29

Hallo Mario, danke für den wertvollen Erfahrungsaustausch! Liebe Grüße, KRistina

Antworten
Lena 29. Januar 2021 - 16:39

Ah, der Artikel kommt wie gerufen: Wir haben gerade in unsere allererste Kraxe investiert. Für die großen Jungs hatten wir nie eine, war uns zu teuer und wir sind damals auch noch nicht so viel gewandert. Die paar Mal im Urlaub haben wir sie im Ergo getragen, auch noch mit drei Jahren. Das ging (so halbwegs). Und sie sind einfach schon früh viel selbst gelaufen. Im ersten Lebensjahr sind wir mit Baby auch jetzt wieder gut mit der Trage klargekommen – wir sind aber halt auch immer nur in Mittelgebirgen unterwegs, oder zu Hause im Flachland. Im Sommer steht jetzt die Nachrecherche für unseren Ostsee-Wanderführer an, da müssen wir mit Zweijähriger im Gepäck jede Tour zuverlässig ablaufen. Also ging an der Kraxe kein Weg vorbei. Die erste Probetour letztens war schon recht vielversprechend. Aber ich merke schon, dass wir da noch viel feinjustieren müssen. Alleine mit den Jungs habe ich das Teil nicht optimal für mich einstellen können. Vielleicht ist es auch einfach nicht für Frauen gemacht. Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen, insofern danke für den Hinweis.

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