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(Öko)-Logisch Waschen

von Kristina

Während selbstgemachte Kosmetik schon einiges an Zustimmung bekommt und „Naturkosmetik“ auch schon im Drogeriemarkt angekommen ist, hat man beim Waschen noch nicht die ganz große Auswahl, wenn man auf chemische Helferlein, Mikroplastik oder sonstige Wasser verunreinigende Inhaltsstoffe verzichten möchte.

Dabei kann man mit einfachen Hausmitteln wirklich wirkungsvolle, absolut unschädliche und konkurenzlos günstige Waschmittel herstellen. Außerdem gibt es auch einige umweltfreundliche Alternativen zu kaufen. Im Folgenden stellen wir euch mal einige Möglichkeiten zum umweltschonenden Wäsche waschen vor, die alle familien- und kleinkindtauglich sind.

1. Flüssigwaschmittel aus Kernseife und Waschsoda

Du brauchst:

100 g Kernseife
120g Waschsoda (=Natriumcarbonat)
4 Liter heißes Wasser
ev. einige Tropfen ätherisches Öl

Anleitung

  1. Die Kernseife mit einer Küchenreibe grob raspeln. Das geht ganz schnell, da Kernseife normalerweise recht bröselig ist.
  2. 2,5l heißes Wasser nach und nach dazugeben und so lange mit dem Schneebesen verrühren, bis sich die Seifenteile aufgelöst haben.
  3. Das Waschsoda unter die Seifenlauge mischen
  4. Stehen lassen, immer wieder umrühren und abkühlen lassen.
  5. Die Substanz neigt zum Verdicken, was aber durch regelmäßiges Umrühren gelöst wird. Sollte es zu geleartig sein, einfach nochmal mit Wasser verdünnen und verrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  6. Mit ätherischen Ölen könnt ihr dem Waschmittel nun den gewünschten Duft verleihen.
  7. In eine leere Flasche abfüllen und beschriften.

Anwendung

  • vorm Benutzen Flasche kurz schütteln
  • ca. 120ml Waschmittel pro Waschgang verwenden
  • für alle Waschtemperaturen geeignet
  • hartnäckige Flecken vorbehandeln (z.B. mit Gallseife)
  • für Buntes und Weißes geeignet
  • Zitronensäure oder Natron für weisse Wäsche als natürliches Bleichmittel dazugeben
  • Nicht für Wolle geeignet, da Waschsoda die Oberfläche von Wolle aufquillen lässt.

Dieses Waschmittel kannst du auch als Pulver zubereiten:

Dafür vermengst du die Substanzen im folgenden Verhältnis:
2 Teile geraspelte Kernseife und 4 Teile Waschsoda
oder
2 Teile Kernseife mit 3 Teilen Waschsoda und 1 Teil Natron

Hiervon verwendest du 2EL Pulver pro Waschgang und kannst das ätherische Öl nach Belieben in die Weichspülerkammer geben.

2. Mit Kastanien waschen

Kastanien, die quasi vor der Haustür wachsen, und selbst in urbanem Gebiet massenweise zu sammeln sind, bieten eine regionale, umweltschonende und verpackungsfreie Möglichkeit Waschmittel herzustellen UND sie sind gratis. Eine liebe Freundin hat vor Kurzem eines produziert und uns gleich eine Flasche zum Testen mitgegeben. Funktioniert einwandfrei!

Waschen mit frischen Kastanien
4-5 Kastanien waschen und in kleine Stückchen schneiden (zumindest Vierteln) und in ein kleines (Netz-/Stoff-)Sackerl/Socken füllen. Bei bunter Wäsche kann die braune Schale dran bleiben, bei weißer Wäsche Schale entfernen und zusätzlich 1 El Natron oder Soda dazugeben.

Mit getrockneten Kastanien waschen
Kastanien waschen (ev. Schale entfernen) und zerkleinern (mit einem Hammer, Messer, Standmixer), Zerkleinerte Kastanienteile auf einem Tuch oder Blech ausbreiten und trocknen, erst luftdicht abfüllen wenn sie ganz getrocknet sind.
Etwa 3 bis 4 El der Kastanienstückchen in ein Sackerl oder einen Socken geben und mitwaschen.

Kastanienflüssigwaschmittel ansetzen
Dafür ca. 5 frische zerkleinerte Kastanien oder 4-5 EL getrockneten Kastanienschrot mit 300ml Wasser aufgießen und einige Stunden stehen lassen. die Kastanien abseihen und den Sud ins Waschmittelfach geben. In der Form kann es auch in Flaschen abgefüllt werden.

3. Waschpulver kaufen

Auch zu kaufen gibt es einige nachhaltige Produkte. Marken wie Frosch, Ecover, Villa Lavanda, DM denk mit!, Ulrich oder Sodasan schauen bei ihrer Produktion auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Meist muss man trotzdem immer darauf achten was genau drin ist, denn das gilt manchmal nicht zwingend für die ganze Produktpalette. Und bei ganz vielen Produkten kommt dann außerdem die Verpackungsfrage hinzu, weil sie sehr oft in Plastik verpackt sind, und dieses wollen wir ja vermeiden. Was wir gerne als gekaufte Alternative zum Selbstgemachten benutzen sind die Waschpulver von Frosch im Karton, das gibts mit Citrus für Weiß und Granatapfel für Buntes. Es handelt sich außerdem um ein lokales Unternehmen mit Sitz in Hallein.

4. Eco-Washing-Ball

Der Washingball. Wir haben ihn noch nicht probiert und die Meinungen gehen auseinander. Während die einen auf ihn schwören, meinen Andere es sei nur Hokuspokus. Ich weiß auch nicht so recht.
Man gibt ihn jedenfalls zur schmutzigen Wäsche in die Trommel und beim Waschen werden durch die in der Kugel enthaltenen Silberionen, Keramikkügelchen und Mineralien Schmutz gelöst und so die Wäsche sauber ohne das Abwasser zu belasten. Die Kugel ist zwar aus Plastik aber reicht laut Herstellern für bis zu 1000 Wäschen. Erfahrungen hierzu interessieren mich brennend!

5. Efeublätter als Waschmittelersatz

Mit der grünen Ranke solls ebenfalls gut waschen sein.
(c) Tim Mossholder

Wen das Waschen mit Efeublättern interessiert, den möchte ich an dieser Stelle zur Seite von Smarticular weiterleiten. Laut ihnen ist Efeu ein richtiges Allzweckmittel. Ich für meine Dinge hab das letzten Sommer mal ausprobiert und hatte das Gefühl die Wäsche muss nochmal „normal“ gewaschen werden, weil unangenehmer Geruch UND nicht sauber. Ich weiß bis heute nicht woran das liegt, aber für mich gibts ja (mit Punkt 1 und 2) ohnehin schon genug gute Alternativen.

6. Waschnüsse

Die Nusschalen des Seifenbaums enthalten ebenso Saponine und sind somit eine umweltfreundliche Möglichkeit zu waschen. Die Nussschalen werden etwas zerkleinert und einfach in einem Säckchen zur Wäsche dazugegeben. Die Schalen können 2-3 Mal verwendet werden und sind geeignet für Wäschen zwischen 30°C und 60°C. Doch Vorsicht: Die Waschnüsse müssen aus Asien importiert werden und damit stellt sich die Nachhaltigkeitsfrage natürlich erneut, vor allem da wir mit der Kastanie ja eine gleichwertige Alternative beheimaten.

7. Statt Weichspüler…

Anstelle von Weichspüler kann man für Buntwäsche ganz einfach Essig verwenden, keine Angst der Geruch verfliegt noch bevor ihr die Wäsche aus der Maschine nehmt und er wirkt auch gleich entkalkend für die Maschine.
Für Weißwäsche kann man etwas Zitronensäure hinzugeben, diese wirkt leicht bleichend und ebenso entkalkend.
Eine weitere Alternative bieten Zitronen- oder Orangenschalen, in einem kleinen Sackerl mitgewaschen werden können. Wirken durch die in ihnen enthaltene Zitronensäure kalklösend und sorgen für einen tollen Duft.
Für sonstige Düfte einfach ein paar Tropfen ätherisches Öl in die Weichspülerkammer geben (zB Lavendel)

8. Weniger waschen – mehr lüften

Manchmal hilft es auch die Wäsche an die frische Luft zu hängen, vorausgesetzt sie hat keine Flecken 😉 Vor allem für Wollkleidung ist dies oft die materialschonendere Art die Kleidung wieder frisch zu bekommen.

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8 Kommentare

Sonja S. 1. Februar 2019 - 12:04

Eine klasse Zusammenfassen, danke!

Antworten
Kristina 6. Februar 2019 - 21:17

gerne!

Antworten
Brigitte 3. Februar 2019 - 12:22

Gute Zusammenstellung! Das selbstgemachte Waschmittel steht bei mir auch schon länger auf dem Plan, werd ich demnächst auch probieren!

Antworten
Kristina 6. Februar 2019 - 21:18

bin gespannt was du sagst, ich find es funktioniert wunderbar! Die Wäsche riecht auch schön frisch.

Antworten
Johanna Bramer 25. Juli 2019 - 16:24

Das flüssige Waschmittel lässt sich sehr leicht herstellen. Meine bedenken gelten allerdings der Waschmaschine. Das sie verkalkt oder so. Hast du dazu schon Erfahrungen?
Lg Johanna

Antworten
Kristina 25. Juli 2019 - 16:25

Ich persönlich hatte bisher mit Kalk keine Probleme, obwohl wir sehr kalkhaltiges Wasser haben. Zitronensäure und Essig lösen den Kalk ja. LG Kristina

Antworten
heidi 6. März 2020 - 18:52

Hallo
danke für die Zusammenstellung.
Kastanien: das ist etwas verwirrend: das Bild zeigt eine Edelkastanie, die man essen kann; im Text klingts eher nach den Ross-Kastanien, die in Parks etc verbreitet sind. welche Kastanien meint ihr denn nun?

Antworten
Kristina 6. März 2020 - 19:42

Liebe Heide, das ist richtig, ich hatte in dem Moment, als ich den Artikel geschrieben hatte kein anderes Symbolbild zur Hand. Gemeint ist die Rosskastanie (ob theoretisch Edelkastanien die selbe Wirkung hätten weiß ich gar nicht). Danke für die Erinnerung, ich werde das Bild austauschen. Grüße, Kristina

Antworten

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