Wer sich im Wald aufhält, der tut Körper und Geist etwas Gutes, fühlt sich erfrischt und gestärkt. Der Kopf ist wieder frei, nicht zuletzt wegen des Duftes. Diese Wirkung wollen wir mit nach Hause nehmen. Deshalb gibt es heute eine andere Variation zu meiner beliebten „sommerlichen“ Aua-Salbe aus Ringelblume, Schafgarbe und Spitzwegerich, ein altes Wund(er)heilmittel aus dem Wald, welches man auch im Winter jederzeit zubereiten kann. Ein ganz einfache, wundervolle Ergänzung der Naturapotheke.
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Zutaten für die Pechsalbe
Ich habe heute beim Spaziergang so nebenbei 16g Harz gesammelt. Außerdem hatte ich noch ein Ringelblumenmazerat vom Herbst da, welches noch Verwendung suchte. So habe ich meiner Salbe heute die heilende Wirkung zweier großartiger Pflanzen zusammengeführt. Die folgenden Mengenangaben ergeben einen größeren und kleinen (handtaschentauglichen) Tiegel Salbe.
Das ergibt einen großen und kleinen Tiegel Salbe.
- 16g Harz (Pech von der Fichte, Kiefer, Tanne oder Lärche)
- 8g Bienenwachs
- 80ml Mandelöl (oder Olivenöl oder Mazerat nach Wahl)
Die Zubereitung der Pecksalbe funktioniert ganz einfach:
- Das Öl gemeinsam mit dem Harz erwärmen. Vorsichtig mit der Temperatur, das Öl darf nicht kochen! Durch die Wärme löst sich das Harz und seine Heilstoffe im Öl.
- Die Reste – Rinde und andere Rückstände setzen sich ab und werden herausgefiltert.
- Bienenwachs dazugeben und auflösen
- abfüllen und erkalten lassen
Achtung: Bitte entweder ein altes Gefäß verwenden, oder schnell, im noch warmen Zustand reinigen, denn sonst geht das klebrige Pech nur ganz schwer wieder weg. Von den Fingern geht’s aber wunderbar mit etwas Öl runter.
Wie ernte ich Harz?
Das Harz (oder Pech) kannst du ganzjährig ernten. Im Winter, wenn es kalt ist, geht es am einfachsten, da es dann nicht so klebrig ist. Bei der Ernte unbedingt darauf achten, dass nur der äußere Teil vom Pech gesammelt wird. Das Pech schützt den Baum und verschließt seine Wunde, deshalb vorsichtig ablösen um den Baum dabei nicht zu verletzen.
Was ist Baum-Pech?
Das Pech (=Harz) ist das Heilmittel der Nadelbäume, welches aus ätherischen Ölen, Harzen und Terpentin besteht. Das Pech ist das baumeigene Heilmittel, das ein Baum produziert, wenn er eine Wunde hat, um diese zu verschließen. Es schützt den Baum vor Pilzen, Viren und Bakterien. Die tollen Eigenschaften dieser zähen Substanz können auch wir Menschen uns zunutze machen.
Wofür wird die Pechsalbe verwendet?
Die Pechsalbe ist ein klares Allround-Talent. Sie hat eine antiseptische und entzündungshemmende Wirkung und hilft deshalb wunderbar bei kleinen Wunden und Kratzern, bei Blutergüssen oder aber auch als Zugsalbe bei Pickeln oder Schiefern eingesetzt oder wegen seiner ätherischen Öle bei Erkältungskrankheiten auf Brust und Nase aufgetragen werden (lies auch hier Brustbalsam bei Erkältungen).
Neben der Heilsalbe, die ich hier beschreibe, hat das Pech viele Einsatzorte. Es wird zum Beispiel auch zum Räuchern verwendet, aber auch in der Industrie als Kleb- oder Brennstoff.