Home ReisenEuropaFrankreich 6 Gründe die Camargue in Südfrankreich mit Kindern zu besuchen

6 Gründe die Camargue in Südfrankreich mit Kindern zu besuchen

von Kristina

Weiße Sandstrände, rosa Salinen und hunderte Flamingos, saftig-grüne Reisfelder – die Camargue ist ein verwunschene Kulturlandschaft und gleichzeitig Naturparadies. Die Carmague gehört für uns zu den Highlights unseres Roadtrips durch Südfrankreich. Das Naturschutzgebiet und UNESCO Biosphärenreservat hat sowohl unsere 6- und 4-jährigen Kinder als auch uns Eltern gefesselt.

Euch erwartet hier eine abwechslungsreiche Region aus Sümpfen, Lagunen, Dünen und Salinen, die über 400 Vogelarten, darunter große Kolonien von Flamingos, sowie viele andere Tiere und Pflanzen beherbergt. Neben ihrer ökologischen Bedeutung ist die Camargue auch kulturell einzigartig und bewahrt traditionelle Lebensweisen und Praktiken wie die Zucht der weißen Camargue-Pferde oder der schwarzen Stiere.

1. Die faszinierenden wilden Flamingo-Kolonien beobachten

In Südeuropa gibt es kaum einen besseren Ort, um Flamingos in freier Wildbahn zu erleben, als in der Camargue. Diese faszinierenden rosefarbenen Vögel, die uns sonst nur aus Zoos bekannt sind, sind hier ein prägendes Element der Landschaft und ein Highlight jeder Frankreichreise. Besonders Kinder lassen sich für Tierbeobachtungen immer begeistern. Die Camargue ist dazu einer der wichtigen Rückzugsorte und Brutgebiete für die rosa Flamingos in Europa. Bis zu 45.000 Flamingos beherbergt das Naturschutzgebiet in Carmague.

Wo kann man die Flamingo-Kolonien am besten beobachten?

Riesige Scharen an Flamingos haben wir einerseits auf dem Weg zu den Stränden Plage de Beauduc und Plage de Piémason gesehen, aber auch auf unserer Runde durch die Salines-de-Giraud (dazu findest du bei Grund Nummer 3 nähere Informationen). Bei jeder Tour durch die Sumpfgebiete der Camargue bieten sich zahlreiche Gelegenheiten, die Flamingos aus nächster Nähe zu beobachten. Wer die schönen Tiere lieber aus der Nähe betrachtet, der sollte den Tierpark Parc Ornithologique de Pont de Gau, nur 4 Kilometer nördlich von Saintes-Maries-de-la-Mer besuchen. Der Park bietet informative Einblicke in das Ökosystem der Camargue und den lokalen Reisanbau. Informationen zu Öffnungszeiten und Eintrittsgebühren findet ihr hier: parcornithologique.com

2. Die endlosen Sandstrände in der Camargue besuchen

Stell Dir weite gold-gescheckte Sandfläche vor, die sich kilometerweit entlang der Küste erstrecken. Das Mittelmeer rollt in türkisgrüne Wellen sanft ans Ufer. Im Hintergrund malen die einzigartigen Landschaften der Camargue mit ihren Salzwiesen und Dünen eine fast kitschig-schöne Kulisse. Die Strände hier sind oft weniger frequentiert, als andere Küstenabschnitte Südfrankreichs, was ihnen einen besonderen Charme verleiht. Vier besonders schöne Strände in der Camargue-Region möchten wir euch hier vorstellen

Der endlose Sandstrand Plage de Piémanson:

Der Plage de Piémanson ist einer der bekanntesten und beliebtesten Strände der Camargue. Er erstreckt sich über mehrere Kilometer, das Wasser ist flach abfallend und ideal zum Schwimmen und Plantschen für Kinder. Da der Parkplatz direkt hinter dem Strand liegt ist es mit Kindern und Gepäck ziemlich praktisch. Einen Sonnenschirm solltet ihr jedenfalls mitbringen, denn natürlichen Schatten gibt es hier nicht.

Tipps für den Plage de Piémanson: Besser unter der Woche besuchen. Am Wochenende geht’s hier eher kuschelig zu. Aufpassen beim Parken: Die „besten“ Parkplätze ganz nah am Strand sind auf sehr weichem Sand – ohne Allrad kommt man hier schnell nicht mehr weg. Also besser etwas weiter gehen und auf dem festeren Untergrund parken.

Plage de Beauduc:

Der Plage de Beauduc ist besonders bei Kite-Surfern beliebt. Er liegt inmitten unberührter Natur und ist ziemlich abgeschieden. Wer hier her kommt sollte jedenfalls das Abenteuer nicht scheuen, denn alleine die Anreise über die sandige Buckelpiste ist schon ein wenig wild und führt durch ebenso wilde Natur. Die Fahrt dauert mindestens eine Stunde und du solltest zu deinem Auto keine tiefergehende (und besonder wichtig: nicht tiefergelegte) Beziehung hegen. Die Unberührtheit und Abgeschiedenheit machen den Beach Beauduc zu einem genialen Ort mit ganz eigenem Charme, der vielen netten Aussteiger:innen ein (zweites) Zuhause bietet. Der Strand ist sehr flach und ist ideal für’s Baden und Kiten. Direkt hinter dem Strand liegt könnt ihr sogar Campen – allerdings ohne Infrastruktur.

Tipps für den Plage de Beauduc: Nur Fahrzeuge unter 2,1m Breite kommen bis zum Strand Beauduc. Zwei dicke Stahlpoller mit dem Abstand von 210cm begrenzen die Zufahrt. Vor Ort gibt es keinerlei Infrastruktur – unbedingt ausreichend Wasser und Snacks mitnehmen.

Plage de l’Espiguette:

Der Plage de l’Espiguette in der Nähe von Aigues-Mortes ist einer der wildesten und beeindruckendsten Strände der Region. Mit seinen weitläufigen Dünenlandschaften und dem feinen Sand erstreckt er sich über 10 Kilometer entlang der Küste. Der Strand ist Teil eines Naturschutzgebietes und bietet einen unberührten und natürlichen Charme.

Die Sandstrände der Camargue sind ein wahres Paradies für Familien. Sie bieten nicht nur Erholung und Spaß am Meer, sondern auch eine atemberaubende Naturkulisse, die zum Entdecken und Verweilen einlädt. Damit das auch weiterhin so bleibt achtet bitte darauf, dass ihr nichts vergesst und auch euren Müll wieder mitnehmt.

Plage de la Courbe

Der Plage de la Courbe ist ein weiterer wunderbarer Strand in der Camargue, der weniger bekannt ist, als die populären Strände Beauduc und Piémanson. Dadurch, dass er nur beim Besuch der Salinen von Giraud erreichbar ist, ist er ein echter Geheimtipp und zeichnet sich durch seine ruhige Atmosphäre und natürliche Schönheit aus.

3. Naturwunder: Die rosaroten Seen in den Salines in der Camargue bestaunen

Ein besonderes Highlight unserer Reise war ein Besuch der Salines-de-Giraud, deren rosa Gewässer eine faszinierende Naturerscheinung darstellen. Nachdem wir die berühmten Las Coloradas auf unserem Mexiko-Roadtrip verpasst haben, freuten wir uns umso mehr, dieses Naturwunder in Frankreich zu erleben. Da wir aber wenig Lust auf überfüllte Touristenattraktionen haben, entschlossen wir uns statt der bekannteren Salinen von Aigues-Mortes sind die weniger touristischen Seen der Salines-de-Giraud zu besuchen. Hier kannst du noch einen unentdeckten Geheimtipp inklusive des Besuchs eines versteckten, wilden Sandstrandes mit Dünen erleben.

Woher kommt die rosa Farbe des Wassers in der Camargue?

Aber zuvor lasst uns klären woher diese außergewöhnliche Farbe des Meerwassers kommt: Das rosa Schimmern der Seen ist auf zwei Hauptakteure zurückzuführen: Einerseits auf einen kleinen Krebs namens Artemia Salina (Salinenkrebschen), der in diesen salzigen Gewässern lebt und andererseits auf eine winzige Alge, die Dunaliella Salina, die bei hoher Salzkonzentration einen hohen Anteil an Beta-Carotin produziert, was die rosa bis rote Farbe des Wassers verstärkt. Je höher die Salzkonzentration, desto intensiver wird die Färbung der Seen.

Praktische Tipps für den Besuch der Salines-de-Giraud

Anreise und Eintritt:

Die Salines-de-Giraud sind mit dem Auto gut erreichbar. Von Arles aus sind es etwa 40 Minuten Fahrtzeit. Da das Areal recht groß ist empfiehlt sich die Fahrt durch die Salinen entweder mit dem Fahrrad oder eben wahlweise mit dem Auto. Detaillierte Infos und aktuelle Eintrittspreise findest du hier: salindegiraudtourisme.com

Beste Besuchszeit und Planung des Besuchs der Salinen in der Camargue:

Die rosa Farbe der Seen kommt besonders bei sonnigem Wetter zur Geltung. Gerade im Sommer wird es tagsüber sehr heiß, die Morgenstunden oder der spätere Nachmittag eignen sich daher besonders gut für Fotografien und Spaziergänge. Nach dem Bestaunen der rosaroten Seen solltet ihr unbedingt den wilden Sandstrand Plage de la Courbe in den Salinen besuchen. Am Weg dorthin werdet ihr auch hunderte Flamingos und andere schöne Wasservögel beobachten können. Außerdem ist der Leuchtturm Phare de Faraman ein richtiges Schmuckstück und einen Halt wert.

Ausrüstung: Das solltest du beim Besuch der Salinen unbedingt mitbringen

Vergesst nicht Sonnenschutz, Kopfbedeckung und ausreichend Wasser sowie Jause mitzubringen, denn vor Ort gibt es nichts zu kaufen. Außerdem empfehlen wir euch ein Fernglas, um die vielfältige Vogelwelt besser beobachten zu können. Badesachen sind ein Muss, wenn ihr den Strand Plage de la Courbe besuchen wollt – und das solltet ihr.

4. Kitesurfen und Wassersport in der Camargue

Die Camargue ist ein Paradies für Wassersportler, insbesondere für Kitesurfer. Die weitläufigen Strände und die konstanten Windverhältnisse machen die Region zu einem der besten Kitesurf-Spots in Europa. Die Camargue profitiert von konstanten Winden, die besonders im Frühling und Sommer ideale Bedingungen für Kitesurfer bieten. Thermische Winde sorgen in den Sommermonaten für zusätzliche Stabilität und Stärke, was sowohl Anfängern als auch erfahrenen Kitesurfern zugutekommt​​​​. Die besten Orte zum Kitesurfen in der Carmague sind der Plage de Beauduc, der Plage de Piémanson und Port Camargue.

Die Camargue ist nicht nur ein Paradies für Kitesurfer, sondern auch für Liebhaber des Kanu- und Kajakfahrens. Die zahlreichen Flüsse, Lagunen und Kanäle bieten ideale Bedingungen für entspannte Paddeltouren und aufregende Abenteuer auf dem Wasser. Zu den besten Orten für Kanu- und Kajakfahren gehören die Etangs und Lagunen rund um den Étang de Vaccarès und den Petit Rhône, aber auch die Kanäle in der Nähe von Saintes-Maries-de-la-Mer sind beliebte Ausgangspunkte für Paddeltouren.

5. Besuche die historische Stadt Arles

Ein Besuch in der Camargue wäre nicht vollständig ohne einen Abstecher in die nahegelegene Stadt Arles. Diese historische Stadt bietet eine faszinierende Mischung aus antiken römischen Ruinen, mittelalterlichen Bauwerken und einer reichen künstlerischen Geschichte. Die Stadt ist bekannt für seine beeindruckenden römischen Überreste, die zu den besterhaltenen in ganz Europa gehören. Zu den Highlights zählen das Amphitheater und das römische Theater von Arles. Die Arènes, wie das Arleser Amphietheater auch genannt wird, ist besonders beeindruckend. Es wurde bereits im ersten Jahrhundert n. Chr. erbaut und bis heute wird es regelmäßig für Veranstaltungen und Aufführungen genutzt.

6. Atemberaubende Sonnenuntergänge in der Camargue

Die Camargue ist nicht nur für ihre faszinierende Tierwelt bekannt, sondern auch für ihre atemberaubenden Sonnenuntergänge. Die flache Landschaft der Region bietet den perfekten Hintergrund für das spektakuläre Farbenspiel, das den Himmel in den schönsten Rottönen erstrahlen lässt.

Wenn die Sonne langsam am Horizont versinkt, taucht sie die weiten Ebenen, Lagunen und Salzfelder der Camargue in ein warmes, goldenes Licht. Die Reflexionen auf dem Wasser, die Silhouetten der Flamingos und die sanften Bewegungen der Wildpferde schaffen eine nahezu magische Atmosphäre, die jeden Besucher in ihren Bann zieht.

Die schönsten Orte, um die Sonnenuntergänge in der Camargue zu genießen, sind die Strände von Beauduc und Piémanson sowie der Aussichtspunkt bei Les Saintes-Maries-de-la-Mer. Auch entlang der zahlreichen Lagunen und Salzfelder bieten sich immer wieder beeindruckende Ausblicke.

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