Von Zypressen gesäumte Hügelketten, herzliche Menschen, verträumte Landhäuser und kulinarische Gaumenfreuden. Ja, das ist die Toskana. Unser erster Toskanabesuch war Teil unseres Italien-Roadtrips 2020, unsere erste große Reise zu fünft. Die Toskana war nach Caorle unser zweiter Stopp auf unserem Roadtrip durch Italien.
Die Zwillinge waren damals nicht einmal ganz drei Monate alt und Mo knapp 3 Jahre. Damals haben wir den Papamonat genutzt, haben unser schönes Nachbarland erkundet, und dabei einige großartige Regionen kennenlernen dürfen. Einige unserer Lieblingsplätze liegen definitiv in der Toskana und die möchten wir euch hier etwas genauer vorstellen. Wenn Du noch ein paar Spielideen und Tipps für lange Autofahrten mit kleinen Kindern brauchst, empfehle ich dir unseren Blogartikel On the road: Tipps und Spielideen für lange Autofahrten mit Kindern.
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Was du vor deiner Toskana-Reise mit Kindern wissen solltest
Dass die Toscana eine überaus reizvolle Gegend ist, ist wohl unbestritten. Aber mit Kindern? Sightseeing in Städten ist nicht unbedingt das, was man unter klassischem Familienurlaub versteht. Und das allein sollte ein Toskanaurlaub mit Kindern auch keinesfalls sein. Die Toskana hält so viel mehr bereit als nur Städte: Sie beherbergt einzigartige Berge, Flüsse, Wälder, Strände, tolle Landschaften, spannende Kulturstätten und vielfältiges Essen, das auch Kindern schmeckt. Außerdem gibt es exzellenten Wein. Was will frau/man mehr? Wenn du die Toskana mit Kindern bereisen willst, möchte ich dir einige Tipps mit auf den Weg geben:
- Plane Streckenteiler für längere Fahrten ein. Wir haben spätestens nach zwei Stunden Fahrzeit eine Unterbrechung eingeplant und vor Ort etwas Unternommen oder besichtigt. Für mehr Tipps zum Autofahren mit Kindern lies am besten hier rein.
- Sorge für Abwechslung: Nur Sightseeing in der Stadt wird deine Kids nicht glücklich machen. Versucht ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten, in dem jede*r auf seine Kosten kommt. Nach einem Tag in der Stadt am nächsten eine Aktivität in der Natur planen: Ob wandern, radeln, in heißen Quellen baden oder am Strand rumliegen. Macht was euch gefällt und gut tut.
- Selektiere: Die Toskana ist voller sehenswerter Orte und Städte, besser genießen könnt ihr euren Aufenthalt allerdings, wenn ihr euch auf wenige Orte festlegt und euch Zeit nehmt diese richtig kennenzulernen.
- Buche die richtige Unterkunft: Das ist eigentlich bei jedem Urlaub mit Kleinkindern das A und O. Bucht eine Unterkunft mit ausreichend Platz. Wir haben gerne eine Kochgelegenheit, die Möglichkeit rauszugehen und ev. einen Pool. So lässt es sich auch in der Unterkunft gut aushalten.
Wo liegt die Toskana?
Die Toscana ist eine recht große Region in Mittelitalien. Im Norden grenzt es an Emilia-Romagna (mit der bekannten Stadt Bologna) und im Süden an Latium (mit der Hauptstadt Rom). Die drei bekanntesten Orte der Toscana sind mit Sicherheit Florenz, Pisa und Siena. Das Herz der Toskana ist aber das Val d’Orcia. Es ist geprägt von weitläufigen Naturschutzgebieten und kleinen mittelalterlichen Städtchen. Die Region wurde außerdem schon 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
Wie reist man am besten in die Toskana?
Aus Österreich und dem südlicheren Deutschland kann man „locker“ mit dem Auto anreisen. Eine direkte (also ununterbrochene) Fahrt kam für uns nicht in Frage, wir haben die Strecke aufgeteilt und an der Oberen Adria schon zwei Nächte verbracht, so konnten wir die Anreisezeit halbieren. Es bietet sich an, einen Stopover in Grado, Caorle oder Triest zu machen, an denen man etwas am Meer entspannen und erste Urlaubsgefühle aufkommen lassen kann.
Aus vielen Deutschen Städten gibt es außerdem gute Zugverbindungen, so kann man entspannt (über Nacht) und klimafreundlich in die Toskana reisen. Wenn das beides nichts für euch ist, könnt ihr auch nach Direktflügen nach Florenz und Pisa suchen.
Wann ist die beste Reisezeit für die Toskana?
Wir haben die Toskana im August bereist, weil es sich einfach nicht anders ausging. Das gleiche wird auf viele Familien mit Schulkindern zutreffen. Dazu möchte ich klar sagen: Ja klar auch im Sommer ist die Toskana schön, aber es ist einfach wahnsinnig heiß. Es ist also ganz klar nicht die beste Reisezeit. Vor allem über Mittag ist bei den Temperaturen Siesta angesagt. So haben wir meist zwischen 11-15 Uhr Pause gemacht und uns im kühlen Inneren aufgehalten. Die beste Reisezeit ist demnach im Frühling oder Herbst, grundsätzlich ist aber alles zwischen März und Ende Oktober okay.
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Unsere vier Lieblingsorte in der Toskana die ihr nicht verpassen solltet
1. San Gimignano
San Gimignano ist einer der schönsten Orte in der Toskana. Fast wie aus dem Bilderbuch wirkt das Städtchen, das mittig zwischen Siena und Florenz liegt. Das „Manhattan des Mittelalters“ wird San Gimignano auch genannt. Der Name kommt von der außergewöhnlichen Skyline, den 13 auffälligen Geschlechtertürmen. Ursprünglich gab es davon sogar 72, erbaut als Statussymbole der reichsten und einflussreichsten Familien der mittelalterlichen Gesellschaft.
Bereits die Anreise ist ein Erlebnis: Der Weg entlang von Weingütern, die sich an die hügeligen Hänge schmiegen, versprüht typischen Toskana-Charme. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten? Keine Ahnung. Wir haben uns durch die pittoresken Gassen treiben lassen, Pizza und Eis gegessen und über die mittelalterlichen Türme gestaunt.
2. Bagni San Filippo
Die Toskana beeindruckt nicht nur mit bezaubernden Städten, sie besitzt auch die schönsten Thermalquellen Italiens. Es gibt hier schier unzählige, natürliche Badebecken, in denen du ganzjährig in türkisfarbenes, warmes Wasser eintauchen kannst. Ein Geheimtipp unter den vielen Themen der Region ist das Bagno San Filippo. Es handelt sich dabei um wunderschöne heiße Quellen in den Wäldern der Region Siena. Sie liegen inmitten der Postkartenlandschaft des Val d’Orcia und eine der ältesten von Menschen genutzte Heilquelle, abseits des Mainstream-Tourismus. Man parkt entlang der Straße, von wo aus ein wurzeliger Weg in Richtung Quelle führt. Der schwefelige Geruch deutet den Weg. Besonders auffallend ist der Balena Bianca, ein riesiger, weiß leuchtender Kalkfelsen. um ihn herum findet man die meisten, terrassenförmig angelegten Becken, in denen man bei angenehm warmen Wassertemperaturen entspannen kann. Über kleinere Wasserfälle fließt das Wasser nach unten, je tiefer umso „kühler“ wird das Wasser. Achtung: Es handelt sich hierbei um eine natürliche Quelle ohne Infrastruktur, es gibt hier keine Duschen, Toiletten, Restaurant oder Umkleidekabinen. Bitte beachtet die Absperrungen und nehmt euren Müll wieder mit, damit auch eure Kinder, Enkel die Bagni San Filippo noch genießen können.
3. Montepulciano
Nein damit meinen wir nicht den Wein, sondern die kleine Stadt Montepulciano, die im Herzen der Toskana liegt und ebenso zu unseren absoluten Lieblingsorten gehört. In der kleinen, zauberhafte Altstadt gibt es vielen schöne, kleine Gässchen als auch ehrwürdige Gebäude zu erkunden. Diese erkundet man am besten bei einem Stadtbummel auf eigene Faust. Unser Tipp: einfach der Nase nach und immer bergauf zum höchsten Punkt der Stadt, denn von dort aus habt ihr einen sensationellen Ausblick auf die Umgebung des Val d’Orcia und einen Spielplatz für die Kids gibt’s auch. Außerdem sind von hier aus sowohl die Bagni Vignoni als auch die Bagni San Filippo super gut erreichbar.
4. Bagni Vignoni und eine geniale Wanderung
Der Ort Bagni Vignoni ist eines der ältesten bekannten Thermalbäder. Schon die Ertrusker kannten die Heilquellen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der Hauptplatz des Ortes von einem großen Thermalbecken dominiert wird. Leider darf hier seit 1989 nicht mehr gebadet werden. Möglichkeiten das warme Wasser zu genießen befinden sich entweder beim Luxusresort Hotel Posta Marcucci oder im etwas schwerer zugänglichen Naturbecken.
Wir haben etwas außerhalb des Ortes geparkt und sind – am Hauptplatz vorbei – einen großen Bogen durch die anliegenden Wälder und Kulturlandschaften gewandert. Wunderbar kombinieren lässt sich das Naturbecken mit einer kleinen Wanderung durch die Umgebung. Die Wanderung bietet immer wieder geniale Ausblicke auf das umliegende Val d’Orcia und die Festung Rocca di Tentennano und endet unterhalb der historischen Bagni Vignoni, wo man den Thermalwasserfall bestaunen und im frei zugänglichen Thermalwasserbecken baden kann. Anschließend geht es – kraxelnderweise – hinauf zu den in den Fels gehauenen historischen Thermalbecken und dann zurück zum Hauptplatz. Dort gibt es ein öffentlich zugängliches aber kostenpflichtiges (Frei-)Thermalbad und ein echt empfehlenswertes Schokoeis. Die Wanderung gibt’s auf unserem Komoot-Profil zum Nachmachen (https://www.komoot.de/tour/248223375?ref=wtd).
Lust auf mehr Italien? Unser nächster Stopp war Pompeji inclusive Besteigung des Vesuv und der Ausgrabungsstätte. Wenn du einen Überblick über die gesamte Reise bekommen willst spring doch rüber: Roadtrip mit Kindern durch Italien: Sonne, Meer und das beste Eis der Welt.
5 Kommentare
So eine wunderschöne Region! Immer wieder toll dass es bei jeder Reise neues zu entdecken gibt, die Thermalquellen kannte ich noch nicht – werden auf jeden fall besucht.
Hi Jochen! Super das freut mich sehr! Bin gespannt was ihr zu den Quellen sagt, ich fand sie waren das totale Highlight!
Wow, wie toll. Da müssen wir unbedingt auch mal hin.
Toll, dass ihr die Elternzeit so genutzt habt.
Das hört sich super an! Wir wollen im September mit unserer Tochter (3 Monate) einen Trip nach Italien machen. Könnt ihr mir bitte sagen, in welchen Hotels ihr wart? Vielen lieben Dank
Hi Vicky,
ja klar kann ich dir das sagen: in San Gimignano Antico Borgo De‘ Frati und in Montepulciano im Casa vacanze Magi.
Kann ich beide auch sehr weiterempfehlen, lieben aber beide nicht im Zentrum 🙂 LG